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Vortrag zu neuen Selbständigen in der Gig-Economy

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Im Zuge der Digitalisierung entstehen aktuell viele neue Formen der Organisation von Arbeit. Im Zentrum der aktuellen Diskussion steht die sogenannte „Gig-Economy“, in der immer mehr Menschen als Soloselbständige ihre Dienste weltweit über Internet-Plattformen anbieten. Doch was bedeutet diese Entwicklung mit Blick auf die Zukunft von Arbeit? Dieser Frage geht Jeremias Prassl in seinem Vortrag am Munich Center for Internet Research (MCIR) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 11. Juni 2018 nach.
Plattformbasierte beziehungsweise plattformvermittelte Arbeitskonzepte gewinnen im Zuge der Digitalisierung immer mehr an Bedeutung. Für Auftraggeber bieten Plattformen wie Upwork, clickworker oder helpling die Möglichkeit, unterschiedlichste Tätigkeiten flexibel und on demand von Freelancern oder Internetnutzern erledigen zu lassen. Damit verbunden ist eine grundlegende Neuorganisation von Arbeit: Statt eines festen Arbeitsplatzes mit gesetzlich geregelten Arbeitszeiten konkurrieren die Soloselbständigen der Gig-Economy auf digitalen Plattformen um Aufträge; an die Stelle durchgängiger Arbeitsverhältnisse treten wechselnde Auftraggeber, die in der Regel nur tatsächlich geleistete Arbeit bezahlen müssen. Was bedeutet diese Entwicklung für den Einzelnen? Einerseits verspricht die Arbeit über Internet-Plattformen die Möglichkeit, das Arbeitsleben flexibel und unabhängig zu gestalten. Andererseits ist die Realität jedoch oft geprägt von Unsicherheit und algorithmischer Kontrolle, zumal etablierte arbeits- und sozialrechtliche Schutzmechanismen bei plattformbasierten Arbeitskonzepten in den meisten Fällen nicht greifen.
Die Veranstaltung wird die Gig-Economy und ihre Folgen genauer in den Blick nehmen. In seiner Keynote wird Jereminas Prassl, Associate Professor in der Faculty of Law und Fellow des Magdalen College an der University of Oxford, die Chancen und Risiken plattformbasierter Arbeitskonzepte aus arbeitsrechtlicher Sicht analysieren. Anschließend soll – auch mit dem Publikum – diskutiert werden, welche Möglichkeiten es für eine faire Plattformökonomie gibt und wie auch in der Gig-Economy die Arbeit im Sinne der Menschen gestaltet werden kann. Moderiert wird die Veranstaltung von Andreas Boes, Vorstandsmitglied des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF München) e.V. und Mitglied des MCIR-Board.
Vortrag und Plenumsdiskussion: „Neue Selbständige in der Gig-Economy: Chancen und Risiken der Arbeit auf Plattformen“
Termin: Montag, 11. Juni 2018, 18.00 Uhr (der Eintritt ist frei)
Referent: Prof. Jeremias Prassl, Universität Oxford
Moderation: Prof. Dr. Andreas Boes, ISF München e.V. und MCIR
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Plenarsaal, 1. Stock
Livestream: www.mcir.digital/livestream
Quelle: Bayerische Akademie der Wissenschaften