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Von der Anfahrt ins Büro bis zur Verhandlung

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Wer beim Thema Knigge am Arbeitsplatz nur an richtige Kleidung, Tischmanieren und Höflichkeit gegenüber Kollegen denkt, liegt falsch: Kniggefehltritte drohen ebenso bei Meetings, Präsentationen oder Verhandlungen. „Viele wissen nicht, wie unhöflich eine schlechte Vorbereitung oder langweilige Monologe sind“, sagt Buchautor Kai Oppel. In seinem Ratgeber „Business Knigge“ der neuen Reihe „Beck kompakt“ (Verlag C.H.Beck) widmet er sich, dem Tagesverlauf folgend, typischen Situationen im Geschäftsleben.

Ob die Anreise ins Büro, die Begrüßung, das Geschäftsessen, das Meeting, die Korrespondenz oder eine Firmenfeier: Die Leser erfahren, wie sie auf dem Geschäftsparkett stets höflich auftreten und wirkliche Manieren beweisen. „Viele von Knigges Ratschlägen zur Charakterkunde lassen sich problemlos ins heutige Geschäftsleben übertragen“, sagt Kai Oppel.

Das Kniggemotto „Interessiere Dich für andere, wenn Du willst, dass sich andere für Dich interessieren“ beispielsweise gilt beim Knüpfen von Kontakten in Netzwerken und bei Veranstaltungen. „Bei Online-Netzwerken ist auffällig, wie viele Mitglieder nur mitteilen, was sie bieten – und nicht, dass sie interessante Menschen suchen“, nennt Oppel ein Beispiel. Auch bei Präsentationen und Vorträgen kommt es nicht nur darauf an, sich korrekt zu kleiden oder nicht die Hände in den Hosentaschen zu vergraben. „Rede nicht in einer fremden Sprache, wenn es glaublich ist, dass nicht jeder, der um Dich ist, dieselbe versteht“, formulierte Knigge vor mehr als 200 Jahren – als habe er bereits geahnt, wie häufig Meetings heutzutage auf Fachchinesisch oder Denglisch abgehalten werden.

Auch beim Thema E-Mail lauern Kniggefallen: Viele Menschen lassen sich beim Schreiben ihrer elektronischen Post zu einem saloppen Ton hinreißen. Keine Anrede, missachtete Rechtschreibregeln und zweideutige Formulierungen sind nur einige Mängel. Solche Fauxpas führen leicht zu Missverständnissen und können den Verfasser schlimmstenfalls sogar den Job kosten. Benimm-Experte Kai Oppel rät, den elektronischen Brief wie einen herkömmlichen Brief zu betrachten: „Eine schöne äußere Form und ein sachlicher Ton sind selbstverständlich, eine zu jugendlich-legere Sprache oder Smileys verbieten sich dann von selbst.“

Kurz und prägnant erfahren die Leser auf 128 Seiten, ob sie bei der Kaffeepause in der Dienstküche über den Vorabend beim Kollegen sprechen sollten, wie Geschäftspartner und Bewerber zu empfangen und zu behandeln sind oder ob eine witzige Power-Point-Präsentation tatsächlich per E-Mail an die gesamte Abteilung weitergeleitet werden sollte.

Kai Oppel
Business-Knigge
Reihe „Beck kompakt“
Verlag C.H.Beck
128 Seiten, ISBN 978-3-406-57181-7, Euro 6,80.