Start News Umsatzverluste und Prozesskosten bei deutschen Unternehmen durch Bahn-Streik

Umsatzverluste und Prozesskosten bei deutschen Unternehmen durch Bahn-Streik

245

Der deutsche GeschäftsreiseVerband VDR zieht ein eindeutiges Fazit des Bahn-Streiks der vergangenen Tage: Durch entgangene Geschäftsabschlüsse und Produktionsausfälle entstehen pro Unternehmen hohe Umsatzverluste sowie zusätzlich bis zu fünfstellige Prozesskosten durch Stornierungen und Umbuchungen im Travel Management.
Eine Mitgliederbefragung hat die fatalen Auswirkungen der ausgefallenen Züge für deutsche Unternehmen mit Geschäftsreisenden aufgezeigt.
„Selbstverständlich ist es das gute Recht aller Arbeiter und Angestellten, sich zu organisieren, um gemeinsam für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen“, sagt Dirk Gerdom, Präsident des Verbands Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR). „Doch die Sicherstellung der geschäftlichen Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung, die uneingeschränkte Mobilität deshalb eines unserer Verbandsziele. Der eskalierte Streit zwischen GDL und Bahn hat gravierende Folgen für die Unternehmen – und gesamtwirtschaftliche Auswirkungen.“
Die befragten VDR-Mitglieder bezeichnen den Bahn-Streik trotz allem Verständnis für das Druckmittel als „unangemessen“, „unnötig“, „dreist“ und „skandalös“. Aufgrund gesamtwirtschaftlicher Auswirkungen sei es untragbar, dass „Tarifinstrumente für Machtfragen missbraucht“ werden. Außerdem befürchten sie einen Imageschaden für die bestreikten Verkehrsträger und fordern die Politik auf, wieder ein Gleichgewicht der Kräfte herzustellen. Der Unmut der VDR-Mitglieder geht sogar so weit, dass Begriffe wie „Erpressungsstrukturen“ fallen.
Im vergangenen Jahr haben deutsche Unternehmen fast neun Milliarden Euro für Bahnreisen ihrer Mitarbeiter ausgegeben. „Unsere Mitgliedsunternehmen nutzten die Bahn bisher gerne, vor allem aus ökologischen Gründen. Aber Geschäftsreisende können – und werden – auf andere Verkehrsmittel umsteigen, wenn die Bahn durch wiederholte Streiks kein zuverlässiger Partner mehr ist. Im Worst-Case-Szenario entfallen Arbeitsplätze, weil der Bahn Einnahmen in Milliardenhöhe fehlen“, so VDR-Präsident Dirk Gerdom.