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Nicht reden, sondern handeln

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14. Deutsch-Polnischer Wirtschaftssalon unter dem Motto: Europa rückt näher

Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen und in der Ferne sein Glück fand. Das Märchen der Gebrüder Grimm ist hierzulande allgemein bekannt. Auf dem 14. Deutsch-Polnischen Wirtschaftssalon in Köln am 7. September wurde den Teilnehmern einmal mehr gezeigt, dass diese Geschichte kein Märchen und das deutsch-polnische Wirtschaftsverhältnis lebendiger denn je ist.

Es ist die Geschichte zweier Unternehmer. Der Eine, Prof. Karl-Heinz Knoop von der deutschen Firma Riela produziert Stahl-Rundsilos und zog im Jahr 2000 nach Polen aus, um in Krokowa eine Niederlassung zu gründen, die heute 45 Mitarbeiter beschäftigt, weitere polnische Standorte folgten. Inzwischen hat Riela auch Filialen in Rumänien, der Ukraine, Russland und Weißrussland.
Der Andere, Krzysztof Olszewski Vorstand der polnischen Firma Solaris Bus & Coach, Hersteller von Stadt-, Überland- Oberleitung- und Reisebussen, ging den umgekehrten Weg. Mit Produktionsstandort in Bolechowo bei Poznan (Posen, Polen) expandierte das mittelständische Unternehmen im Jahr 2000 ins Ausland und eroberte so auch den deutschen Markt, auf dem es heute die drittstärkste Kraft seiner Branche ist.

Die Veranstaltung des 14. Wirtschaftssalons unter der Leitung von Konsulin Danuta Dominiak-Wozniak fand statt in den Räumlichkeiten des polnischen Generalkonsulats in Köln, Abteilung für Handel und Investitionen. Die Eröffnungsansprache hielt der Generalkonsul in Köln, Herr Andrzej Kaczorowski. Moderiert wurde die sehr gut besuchte Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Europa rückt näher“, „Besonderheiten des polnischen und deutschen Marktes“ von der freien Journalisten Dr. Henriette Ullman. Zu Gast waren Prof. Karl-Heinz-Knoop von der Firma Riela sowie Frau Solange Olszewska und Michał Joncynski von Solaris Bus & Coach.
Dabei ging es vor allem um einige zentrale Fragen, die den Erfolg der Unternehmen erklären:

Was ist das Erfolgsgeheimnis dieser Unternehmen? Wie gelang es ihnen, die ausländischen Märkte zu erobern? Man benötigt Partner im jeweiligen Land vor Ort, die den Markt und das Umfeld kennen, um sich erfolgreich niederlassen zu können, erläutert Prof. Knoop sein Erfolgkonzept. Das wesentliche Kriterium dabei ist es, die Mentalität der Menschen im Investitionsland zu erfassen. „Wichtig für meinen Unternehmenserfolg war auch das Dienstleistungsverhalten“, erklärt der Unternehmer gegenüber Pressetext, „ich verkaufe Service und Ideen, Maschinen allein kann jeder vertreiben, auf den Service kommt es an“.
„Man muss alles selbst anfangen, nicht reden, sondern handeln“ erörtert Michał Joncynski, Exportdirektor für Solaris in Deutschland das Vorgehen des polnischen Unternehmens auf dem deutschen Markt.
Wie gestaltet sich die Personalsuche? Hier sind sich beide Firmenvertreter einig: Gutes Personal findet man am besten durch persönliche Kontakte und Beziehungsmanagement, eine Personalvermittlung einzuschalten ist dabei wenig erfolgreich.
Ähnlich funktioniert die Suche nach Geschäftspartnern: Veranstaltungen, Branchentreffen und Foren für Erfahrungsaustausch sind entscheidend für den Aufschwung eines Unternehmens, gerade, wenn man auf einem ausländischen Markt Fuß fassen will.



Ziel der regelmäßig stattfindenen Wirtschaftssalons in Köln ist es, Unternehmen beider Länder zusammenzubringen, Investitionen anzuregen, besonders dabei in Polen und dadurch beide Nachbarn miteinander zu verbinden, getreu dem Motto: „Europa rückt näher“.
Der nächste Wirtschaftssalon findet am 7. Dezember statt.