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Wege aus der Gesundheitsfalle

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Laptop-Nomaden haben ihr Büro überall. Rund 1,7 Millionen Menschen nutzen regelmäßig auf Dienstreisen oder bei Kundenbesuchen ein Laptop – Tendenz steigend (Zahlen: Bundes-
anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin). Damit der mobile Büroarbeitsplatz bei einer Dienstreise auf Dauer keinen gesundheitlichen Tribut wie Rücken-, Kopf- oder Nackenschmerzen fordert, hat der VDSI einige Tipps zusammengefasst:

– Eigenen Nutzertyp definieren: Wo und für welche Tätigkeiten benötigen Sie das Laptop? Danach richten sich Bildschirmgröße und Gewicht. Als Faustregel gilt: So leicht wie möglich, so groß wie nötig. Experten empfehlen für regelmäßiges, zwei bis dreistündiges Arbeiten am Laptop eine Bildschirmdiagonale von mindestens 14 bis 15 Zoll (Format 4:3) bzw. 15 bis 17 Zoll (Format 16:9).

– Stolperfalle Netzteil: Um Steckdosen zu erreichen, werden Kabel und Netzteil häufig in Durchgangswege gelegt. Akkus mit hoher Laufzeit (zum Beispiel 300 Minuten) können eine Alternative sein.

– Sinnvolles Zubehör: Wer regelmäßig länger als 60 Minuten am Laptop arbeitet, sollte eine externe ergonomischen Maus und eine externe Miniatur-Tastatur einsetzen.

– Spiegelungen vermeiden: Wählen Sie wenn möglich einen Arbeitsplatz, bei dem die Lichtquelle von der Seite kommt. Beim Kauf sollten Sie grundsätzlich auf matte, entspiegelte Displays achten.
Sitzhaltung verbessern: Viele Laptop-Nutzer klagen über Kopf- und Nackenschmerzen, unter anderem weil sie über einen langen Zeitraum auf das Display herunterschauen. Wählen Sie den Arbeitsplatz möglichst so, dass Sie in einer entspannten Haltung den Kopf leicht nach unten beugen und auf das Display schauen. Nutzen Sie gegebenenfalls Laptopständer. Es gibt auch Geräte, bei denen das Display durch Teleskopsschienen höhenverstellbar ist.

– Einstellungen optimieren: Je heller die Umgebung, desto heller sollte auch die Darstellung auf dem Display sein. Die Helligkeit des Displays lässt sich über die Funktionstasten einstellen. Achten Sie auch auf die Qualität der Zeichendarstellung. Nicht immer ist das Gerät mit der höchsten Auflösung für Ihre Zwecke geeignet. Technisch sind die Bildschirme meist auf eine bestimmte Auflösung optimiert. Ist diese zu klein und kann ohne Qualitätsverlust nicht angepasst werden, sollten Sie die Software-Einstellung verändern (größere Standardschrift, größere Symbolleisten).

– Sehabstand optimieren: Sie sollten den Sehabstand verändern, wenn Sie folgende Zeichen miteinander verwechseln: 1 mit I, 8 mit B oder 0 mit O. Bei einem 14-Zoll-Monitor sollte der Abstand zwischen 60 und 80 Zentimeter betragen.

– Reiseplanung: Nutzen Sie alle Möglichkeiten, um Ihre Reisebedingungen positiv zu beeinflussen. Ein Sitzplatz mit Klapptisch im Zug ist kein Büroarbeitsplatz, aber auf jeden Fall ergonomischer als das Laptop auf den Knien zu balancieren. Doch Vorsicht bei Klapptischen mit Haftmagnet: Die Festplatte kann Schaden nehmen! Viele Bahnhöfe und Flugplätze bieten Lounges, in denen Business-Reisende arbeiten können.



– Sich locker machen: Regelmäßige kleine Gymnastikübungen helfen, Verspannungen zu vermeiden (zum Beispiel kreisförmiges Bewegen des Schultergürtels, leichte Drehbewegung des Kopfes von rechts über die Mitte nach links).

Kaufberatung durch Fachkraft für Arbeitssicherheit
Wird an einem Büro- oder Telearbeitsplatz regelmäßig mehr als zwei bis vier Stunden täglich an einem Laptop gearbeitet, sind die Vorschriften der Bildschirmarbeitsverordnung anzuwenden. „Die Verordnung greift aber nicht für Laptops im mobilen Gebrauch, obwohl die Geräte zum Beispiel bei langen Dienstreisen genauso lange eingesetzt werden“, schildert Rainer von Kiparski, VDSI-Vorstandsvorsitzender. Um gesundheitlichen Beschwerden der Mitarbeiter vorzubeugen, empfiehlt der VDSI-Chef Unternehmern bereits bei der Beschaffung von Laptops auf ergonomische Kriterien zu achten. Dabei können auch Fachkräfte für Arbeitssicherheit Hilfestellung leisten.

www.vdsi.de