Start News Lama wandern – die Königsdisziplin im Führungskräftetraining

Lama wandern – die Königsdisziplin im Führungskräftetraining

101

„If you can make it there, you can make it every-where!”, hat Frank Sinatra gesungen: Wer in New York Erfolg hat, kommt überall auf der Welt zurecht. Ein vergleichbares Superlativ trifft auf Menschen zu, die Lamas führen können. Wer mit diesen hochsensiblen Herdentieren aus den südamerikanischen Anden zurechtkommt, schafft das auch mit schwierigen Mitarbeitern im Unternehmen. Das jedenfalls behauptet Annette Götzel, Führungskräfte-Trainern aus Schwaikheim bei Stuttgart. Bei ihrem Seminar steht nicht nur der Mensch im Mittelpunkt, sondern gemeinsam mit ihm ein unbestechliches Tier: das Lama. Um am Lamatrekking teilzunehmen, braucht man kein Flugticket nach Peru, sondern kann bequem mit dem Auto zur Herde in den Schwäbischen Wald fahren.

Moderne Coaching-Modelle verweisen darauf, dass wirklich gute Führungskräfte den Kontakt zur Natur halten und daraus besonders viel Kraft für die tägliche Arbeit im Unternehmen schöpfen. Wer dabei den Bezug zu seinen tief verwurzelten Persönlichkeitsanteilen wahrt, kann auf eine natürliche Autorität bauen, die den Umgang mit Mitarbeitern erleichtert. Das hat zum großen Teil mit unserer stammesgeschichtlichen Entwicklung zu tun, und was liegt näher, als Führungskräfte deshalb auf ihre Ursprünge zurückzuführen?

Mitten im Schwäbischen Wald, beim Ebnisee bietet Annette Götzel ihren Kunden die Möglichkeit für ein ungeschminktes Feed-back zu ihren persönlichen Führungskompetenzen. Dazu gehören genaues Wahrnehmen und Beobachten, Vertrauen und Einfühlsamkeit. „Doch allein mit diesen Team-Fähigkeiten sind Sie heute noch keine Führungskraft“, sagt Annette Götzel. „Sie sollten auch in der Lage sein, sich selbst zu öffnen, eindeutig in ihren Aussagen bleiben und ebenso kreativ wie kooperativ mit ihren Mitarbeitern umgehen. Man erwartet von Ihnen Visionen, Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen, ohne andere zu verletzen.“ Das alles gelinge nur, wenn sich jemand im Gleichgewicht befinde – durchaus auch mit seinen natürlichen Anteilen.

Kein anderes Tier bietet eindeutigere Feedbacks zu all diesen Fähigkeiten als das Lama. Hoch oben im Gebirge müssen sie und ihre Hirten einander voll vertrauen können. Auf einem mehrstündigen Spaziergang, bei dem er im Schwäbischen Wald sein Tier durch verschiedene Hindernis-Parcours führt, lernt der Coachee schnell seine Grenzen kennen. Bleibt das Lama immer wieder zum Grasen stehen und lässt sich nicht vom Fleck bewegen, dann ist es mit den Führungsfähigkeiten seines „Lameros“ nicht weit her. Folgt es ihm dagegen auf einer Strecke mit raschelnden Folien oder gar auf einen Anhänger, dann ist das Vertrauen besonders groß und der Coachee als Alpha-Tier anerkannt.

Annette Goetzel: „Manchmal werden die Führungskräfte von ihren Lamas gnadenlos abgewertet und erleben zum ersten Mal in dieser Eindeutigkeit, dass sie mit einem autoritären oder zu laschen Stil nicht weiterkommen. Was die Tiere beim Lamatrekking abbilden helfen, ist eine genaue Entsprechung dessen, was Führungskräfte in Unternehmen erleben, aber meistens ignorieren.“

Wie Mitarbeiter im Unternehmen fordern Lamas, dass ihre Führungskräfte ihren Job auch machen. Sie reagieren positiv auf klare Ziele und eindeutige Anweisungen, die zudem ihrer Persönlichkeit entsprechend vermittelt werden. Um das zu leisten, muss sich der Coachee beim Lamatrekking auf seinen Schützling einlassen und die Signale des Lamas richtig deuten. Annette Götzel: „Sie werden ein Lama niemals führen, wenn Sie keine wirkliche Begegnung zulassen. Aber wenn es Sie als Alpha-Tier anerkennt, dann haben Sie einen treuen Freund gefunden.“

Das jedoch gelingt nicht allen Führungskräften – beim Lama wandern ebenso wenig wie im richtigen Leben. Viele davon sind nach einer Begegnung mit den Lamas ziemlich ernüchtert und können endlich dazu stehen, dass sie Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Führungsfähigkeiten brauchen. Führungskräfte müssen ein hohes Maß an Flexibilität besitzen. Und Flexibilität ist beim Lama wandern am Rande des Ebnisee auf jeden Fall gefragt. Denn ein Lama an einem Steilhang zu führen, gehört noch zu den leichteren Aufgaben. Es durch dichtes Gestrüpp zu begleiten oder gar über einen Baumstamm springen zu lassen, setzt schon mehr Vertrauen voraus. Wer sein Lama gar durch einen Folientunnel, an Flatterbändern vorbei und über eine Wippe führen kann, der ist nicht nur ein guter Lamero, sondern auch im Unternehmen für höhere Aufgaben qualifiziert: „… you can make it everywhere.“
Weitere Informationen zum Lama-Trekking: www.erfolgreich-mit-coaching.de