Start News Bei Lufthansa ab Dienstag noch 41 Flugausfälle täglich

Bei Lufthansa ab Dienstag noch 41 Flugausfälle täglich

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Trotz des inzwischen beendeten Streiks
ihres Boden- und Kabinenpersonals will die Deutsche Lufthansa auch in
den kommenden Tagen noch Flüge streichen. Von Dienstag bis Freitag
würden täglich 41 Flüge wegfallen, sagte ein Lufthansa-Sprecher am
Montag. Betroffen seien 35 Kurz- und 6 Langstrecken. Am Montag sollen
wie angekündigt 130 Flüge ausfallen. Bis zur Normalisierung des
Flugplans könnten nach Einschätzung der Fluggesellschaft zwei Wochen
vergehen.

Die Gewerkschaft ver.di hatte das Boden- und Kabinenpersonal
vergangene Woche zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Am Freitag
hatten sich die Tarifparteien auf einen Kompromiss geeinigt. Die
Gewerkschaft hatte den Arbeitskampf daraufhin mit Beginn der
Frühschicht am Samstag beendet.

Von Mittwoch an sollen nun die bei der Lufthansa beschäftigten
ver.di-Mitglieder über den Kompromiss abstimmen. Beendet wird die
Urabstimmung den Angaben zufolge am Dienstag kommender Woche. Der
zwischen der Gewerkschaft und dem Lufthansa-Vorstand am Freitag
ausgehandelte Kompromiss gelte als angenommen, wenn 25 Prozent der
Befragten dafür stimmten, hieß es.

Unterdessen drohen der Lufthansa offenbar neue Streiks durch die
Pilotenvereinigung Cockpit. Wie der «Spiegel» berichtete, will die
Gewerkschaft im Tarifstreit mit den Lufthansa-Töchtern Cityline und
Eurowings den Druck auf den Konzern massiv erhöhen. Neben den
Cockpit-Bediensteten der Töchter sollen dafür bei einem dreistündigen
Warnstreik zusätzlich Flugzeugführer der Muttergesellschaft am Boden
bleiben.

Unterdessen hat der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, der als
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lufthansa sitzt, auf die
heftige Kritik an seinem Freiflug mit der Lufthansa reagiert. Er sei
im Rahmen der für alle Aufsichtsratsmitglieder der Lufthansa
geltenden Regelungen nach Los Angeles geflogen, habe aber „die
Brisanz, die dieser Flug in der öffentlichen Wahrnehmung ausgelöst
hat, unterschätzt“, sagte Bsirske der „BILD“-Zeitung (Montagausgabe).
Deshalb werde er den Flug nachträglich bezahlen.


ddp.djn/toh/mwo