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UFO schließt umfassende Vereinbarung mit Lufthansa

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Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) e.V. vermeldet einen Erfolg bei den Gesprächen mit der Lufthansa. In einer Mitteilung der Kabinenvertretung schreibt UFO:
Lufthansa und UFO haben in Gesprächen, die über das Wochenende bis zum heutigen Nachmittag (12. November 2019) andauerten, eine weitreichende und umfassende Lösung gefunden. Details dazu werden wir auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag, den 14.11.2019 im Lufthansa Aviation Center um 14:00 Uhr bekanntgeben.
„Wir haben uns nicht nur auf eine Schlichtung der Tarifthemen geeinigt, es wurden zudem bereits vorab einige Punkte geklärt, die unseren Mitgliedern deutlich machen, dass Lufthansa in der Tat umgedacht hat. Es gibt besondere Zahlungen an unsere Einsteiger im Saisonalitätsmodell. Außerdem werden strittige Themen, wie die Übernachtungen in Japan und Korea sowie der Betriebsrentnerstatus für fluguntaugliche Kollegen, ab sofort wieder gewährt“, erläutert Daniel Flohr, UFO-Vizevorsitzender.
„Natürlich haben wir nicht nur rein tarifvertragliche Probleme, auch andere Punkte sind dringend zu klären. Dazu wird es einen parallelen, moderierten Verhandlungsprozess geben, in dem beide Seiten einvernehmlich weitere problematische Themen einer Lösung zuführen können. Dies ist uns besonders wichtig, da unsere Kollegen auch Probleme bei Elementen zwischen LH und UFO haben, die ein Schlichter nicht einseitig entscheiden kann. Das sind Sachen wie das viel diskutierte Kostenmonitoring, der noch nicht gegründete Mitarbeiterfonds und viele weitere Punkte. Ebenso wurde über das Thema ver.di in der Kabine diskutiert. Wir haben gegenüber ver.di deren Rechte nach Tarifeinheitsgesetz als Minderheitsgewerkschaft in diesem Prozess beschrieben. Damit ist das Thema erledigt“, führt Sylvia De la Cruz, Vorstandsvorsitzende der UFO, weiter aus.
„Wir sind allerdings nicht so naiv zu glauben, dass alle persönlichen Angriffe, juristischen und öffentlichen Auseinandersetzungen nicht auch ein unbedingt zu klärender Teil des Konflikts sind. Lufthansa hat bereits einzelne Klagen zurückgenommen und bei weiteren Klagen wird dies Gegenstand der Schlichtungs- und Moderationsgespräche sein. Die jetzt vereinbarte Friedenspflicht, sprich das Streikverbot während der Schlichtung, muss auch in einen Friedenswillen münden, der die Schlichtung überdauert, dazu ist noch viel Arbeit zu leisten und der beidseitige Beweis anzutreten, dass die Richtungsänderung nun auch nachhaltig ist“, so Nicoley Baublies, Sprecher der UFO.
„Vertrauen ist zerstört worden. Das wieder aufzubauen kann keine Schlichtung leisten. Allerdings ist dieser erste Schritt, weg von irgendwelchen Spielchen, hin zu sichtbarer und greifbarer Lösungsbereitschaft, nötig, um unseren Mitgliedern wieder die Möglichkeit zu geben, von Lufthansa-Angestellten zu Lufthanseaten zu werden“, so Baublies weiter.
„Last but not least geht es in dem Konflikt auch um die Tochterairlines Sunexpress Deutschland, Eurowings, Germanwings und Lufthansa CityLine. Diese werden zwar nicht Teil der Schlichtung, allerdings hat der Konzern heute in seiner eigenen Veröffentlichung klar gemacht, dass diese Kehrtwende natürlich auch für die Tochterairlines gilt. Dort werden ebenfalls erste, bestreikte Forderungen ad hoc umgesetzt und zu den weiteren dringenden Themen unverzüglich Tarifverhandlungen mit der UFO aufgenommen“, stellt Baublies klar.
Quelle: Unabhängige Flugbegleiter Organisation e.V.