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KfW-ifo-Mittelstandsbarometer mit Licht und Schatten

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Gemischte Signale kommen vom KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im April: Unter dem Strich steigt das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland um moderate 0,8 Zähler gegenüber März auf jetzt -2,5 Saldenpunkte an. Das ist der sechste Anstieg in Folge, nachdem die Stimmung im vergangenen Herbst unter der akuten Angst vor einer Energiekrise regelrecht kollabiert war. Treiber des Anstiegs sind aber allein die Geschäftserwartungen: Sie ziehen deutlich um 3,4 Zähler auf jetzt -6,8 Saldenpunkte an – bleiben aber weiter im negativen Bereich. Die Geschäftslageurteile sinken dagegen um 2,1 Zähler auf nun 1,9 Saldenpunkte. Damit nähern sich die Lageurteile wieder der Nulllinie, die für den langfristigen Durchschnitt steht. Das ist ein Indiz für anhaltende konjunkturelle Belastungen, etwa aus dem geldpolitischen Restriktionskurs und den inflationsbedingten Kaufkraftverlusten.

Anders als in den beiden Vormonaten laufen die Stimmungstrends in den Hauptwirtschaftsbereichen der mittelständischen Wirtschaft aktuell wieder auseinander. Auf den größten Zuwachs kommt der Einzelhandel, dessen Geschäftsklima sich um 4,1 Zähler auf 7,1 Saldenpunkte verbessert. Die mittelständischen Einzelhändler stehen damit im April 2023 an der Stimmungsspitze, was nach den herben Kaufkraftverlusten und der dadurch verursachten Konsumschwäche seit dem vergangenen Herbst perspektivisch für eine Stabilisierung des privaten Verbrauchs spricht. Auch im Verarbeitenden Gewerbe hellt die Stimmung auf (+1,6 Zähler auf -3,8 Saldenpunkte). Die mittelständischen Dienstleister, Großhandelsunternehmen und Baufirmen berichten hingegen von schlechterer Stimmung als im März 2023.

Anders als im Mittelstand verschlechtert sich die Stimmung unter den Großunternehmen im April, wenn auch nur leicht. So gibt ihr Geschäftsklima um 1,0 Zähler auf -9,4 Saldenpunkte nach. Die abermalige Verbesserung der Geschäftserwartungen (+1,7 Zähler auf -10,3 Saldenpunkte) war zu schwach, um die deutliche Abwärtskorrektur der Geschäftslageurteile (-4,2 Zähler auf -9,0 Saldenpunkte) ganz aufzufangen. Auffällig ist, dass die Großunternehmen weiterhin vor allem mit ihrer aktuellen Lage deutlich stärker hadern als der Mittelstand, wo das Niveau der Lageurteile seit inzwischen drei Monaten sogar geringfügig besser ist als im langfristigen Durchschnitt.
Quelle: KfW / Grafik: Pixabay

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