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Geschäftsreisende müssen 2020 mit höheren Sicherheitsrisiken rechnen

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International SOS, Dienstleister für Gesundheit und Sicherheit auf Geschäftsreisen und bei Entsendungen, hat gemeinsam mit der aktuellen Ausgabe der Travel Risk Map seine Risikoprognose für 2020 vorgestellt. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde dazu begleitend eine Umfrage unter 1.300 Entscheidungsträgern aus dem Geschäftsreisebereich durchgeführt. Die „Business Resilience Trend Watch“-Umfrage, in Zusammenarbeit mit Ipsos MORI, zeigt kritische Grauzonen der Risikobewertung auf sowie ungenutzte Möglichkeiten, die mobile Belegschaft mit technologischen Innovationen zu schützen.
Die Prognosen beruhen auf unterschiedlichen Quellen, nicht zuletzt dem Travel Risk Management (TRM) Council, einer repräsentativen Auswahl von Experten aus den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Arbeitssicherheit bei Auslandsdienstreisen und Entsendungen. Als Ergebnis wurden folgende Top 10 Gesundheits- und Sicherheitsrisiken formuliert, denen Unternehmen im Jahr 2020 Priorität einräumen sollten:
1. Risiken resultierend aus geopolitischen Verschiebungen werden die wichtigste Herausforderung im Bereich der Mobilität von Unternehmen sein.
2. Fragen der psychischen Gesundheit werden an Bedeutung gewinnen.
3. Körperliche Gesundheit: Unternehmen müssen sich aktiver um den Schutz der körperlichen Gesundheit ihrer Belegschaft kümmern.
4. Cyber-Kriminalität wird ein zunehmendes Sicherheitsrisiko darstellen.
5. Der Klimawandel wird das Risiko von Umweltkatastrophen verschärfen.
6. Die Zahl der Ausbrüche von Infektionskrankheiten durch bekannte wie auch durch neu auftretende Krankheitserreger wird aufgrund mehrerer Faktoren zunehmen, darunter Klimawandel, zunehmende Urbanisierung, abnehmende Impfraten und Sicherheitsinstabilität.
7. Bleisure Travel: Die Frage, ob die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber auch so genannte Bleisure-Reisen umfasst, wird verstärkt diskutiert werden.
8. Millennials und die Generation Z, die mit anderen Vorlieben, Erwartungen und Einstellungen gegenüber Risiken an den Arbeitsplatz gehen, werden Unternehmen zunehmend herausfordern, ihre Risikostrategien weiter zu entwickeln.
9. Es wird mehr öffentlichkeitswirksame Rechtsstreitigkeiten zum Thema Fürsorgepflicht geben.
10. Start-ups und KMU, die möglicherweise über zu wenig Ressourcen und Erfahrungen verfügen, werden es schwer haben, die Fürsorgepflichten zu erfüllen.
Die Ergebnisse der „Business Resilience Trends Watch“-Umfrage zeigen die wichtigsten Faktoren, die nach Ansicht von Business Travel Managern im Jahr 2020 zu Änderungen im Reiseverlauf führen werden:
– Sicherheitsbedrohungen (68 Prozent) – 23 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
– Zivile Unruhen (52 Prozent) – 14 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
– Geopolitische Unruhen (52 Prozent) – 20 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
– Naturkatastrophen (51 Prozent) – 15 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
51 Prozent der Befragten meinen, dass die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken im Jahr 2019 gestiegen sind, 47 Prozent erwarten, dass die Risiken auch im kommenden Jahr steigen werden.
Zusätzlich prognostizieren die befragten Unternehmen, dass folgende drei Faktoren mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit als bisher zu Reiseänderungen führen werden:
– Epidemien (31 Prozent) – werden für 2020 um 19 Prozentpunkte höher eingeschätzt, als die tatsächlichen Auswirkungen im Jahr 2018 waren.
– Infektionskrankheiten (35 Prozent) – werden um 17 Prozentpunkte höher eingeschätzt als die tatsächlichen Auswirkungen im Jahr 2018 waren.
– Inhaftierung und Entführung (29 Prozent) – werden um 17 Prozentpunkte höher eingeschätzt als die tatsächlichen Auswirkungen im Jahr 2018 waren.
Martin Bauer, Regional Security Manager Deutschland und Österreich bei International SOS, kommentiert: „Instabilität, Unvorhersehbarkeit, schneller Wandel und Eskalation sind die Schlüsselmerkmale vieler Vorfälle in unserer modernen Welt. Die Mitarbeiter sind potenziell mit Sicherheitsrisiken in Bereichen konfrontiert, die bisher als sicher galten, wie z. B. bei der Wahl der Unterkunft. Sowohl etablierte globale Organisationen wie auch sogenannte Unicorns müssen dies im Auge behalten, um ihr Humankapital zu schützen und die Widerstandsfähigkeit ihrer Unternehmen zu erhöhen. Der Bedarf wird weiter ansteigen, da voraussichtlich über 40 %# der Arbeitskräfte mobil sein werden.“
Dr. Stefan Eßer, Ärztlicher Leiter Zentraleuropa, International SOS, fügt hinzu: „Die Bedrohungen, denen Organisationen und ihre Mitarbeiter ausgesetzt sind, betreffen sowohl Industrie- als auch Schwellenländer. Es ist ermutigend zu sehen, dass sich die Entscheidungsträger in Unternehmen zunehmend der Gefahren von Epidemien und Infektionskrankheiten bewusstwerden. Bis zum Jahr 2022# sollen voraussichtlich über 1,7 Billionen US-Dollar investiert werden, ohne die Auswirkungen von Reiseunterbrechungen auf die Mitarbeiter und die Produktivität zu berücksichtigen. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen jeder potenziellen Unterbrechung einen Schritt voraus sind. Mit genauen Informationen, Instrumenten und der notwendigen Unterstützung können Unternehmen die vorhersehbaren Risiken planen und ihre Investitionen und ihre Mitarbeiter schützen.“
Die sich verändernden Reisegewohnheiten bei Inlands- wie auch Auslandsreisen sowie die Diversifizierung der Belegschaft schaffen Grauzonen. Die Arbeitgeber passen die Reiserichtlinien nicht an neue Risikofaktoren an, und Reisende neigen dazu, die Richtlinien zu missachten, wenn sie die Nutzung bevorzugter Transportmittel oder Unterkünfte einschränken. Überraschenderweise bezieht weniger als ein Drittel der Unternehmen Cybersicherheit in ihre Reiserichtlinien ein. Eine Missachtung der Fürsorgepflicht kann Rechtsstreitigkeiten und Reputationsschäden nach sich ziehen und sich negativ auf Mitarbeiter und Geschäft auswirken.
– Lediglich 11 Prozent berücksichtigen Shared-Economy-Dienste# in ihren Reiserichtlinien.
– Nur 26 Prozent der Unternehmen berücksichtigen die Bedürfnisse weiblicher Reisender in ihren Reiserichtlinien.
– 31 Prozent decken Cybersicherheit ab
– Einer von zehn Befragten (11 Prozent) berücksichtigt LGBTQ+-Reisende.
– Fragen der psychischen Gesundheit sind in nur 15 Prozent der Reiserichtlinien ein Thema.
– Reisende mit Behinderungen finden nur bei 12 Prozent Regelungen für ihre Bedürfnisse.
– 22 Prozent der Reiserichtlinien enthalten Vorgaben für Bleisure-Reisen.
Martin Bauer, Regional Security Manager meint: „Unternehmen investieren jedes Jahr viel Geld in neue Technologien, aber offenbar kaum etwas in die Sicherheit ihrer Mitarbeiter, obwohl neue Technologien am Markt sind. Von Künstlicher Intelligenz bei der Lagebeobachtung über E-Learning-Kurse bis hin zur Lokalisierung von Reisenden wurden Fortschritte gemacht zum Schutz der Menschen.“
Travel Manager kämpfen Jahr für Jahr weiterhin mit:
– Information und Schulung der Mitarbeiter über Reiserisiken (53 Prozent).
– Kommunikation mit Mitarbeitern während einer Krise (47 Prozent).
– Bestätigung der Kenntnisnahme von Reiseinformationen vor Reiseantritt (45 Prozent).
– Lokalisierung von Mitarbeitern auf Dienstreisen (42 Prozent).
– Krisenmanagement (40 Prozent).
Die aktuelle Travel Risk Map kann auf der Website von SOS International heruntergeladen werden
Quelle: Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)
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