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Es wird heller, aber es blendet nicht

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In deutschen Unternehmen wächst der Optimismus auf eine Erholung des Geschäftsreisemarktes. Dennoch bleibt der Gürtel eng geschnallt: 60 Prozent der von der Krise betroffenen Unternehmen glauben an die Nachhaltigkeit einiger Maßnahmen, die sie als Reaktion auf die wirtschaftliche Lage eingeführt hatten. Zu diesen Ergebnissen kommt die VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, die der deutsche GeschäftsreiseVerband VDR in Frankfurt vorgestellt hat. „Wenn die verschärften Reisebedingungen einmal akzeptiert sind, dann besteht so schnell keine Notwendigkeit mehr, in vollem Umfang zum alten Stand zurück zu kehren. Ein Teil der Maßnahmen ist durchaus angebracht und zeitgemäß und wird deshalb beibehalten“, erläutert VDR-Hauptgeschäftsführer Hans-Ingo Biehl den Lernprozess in den Unternehmen.

Über 80 Prozent der Befragten gaben an, als Reaktion auf die Krise ihr Reisevolumen reduziert zu haben, dicht gefolgt vom Einsatz moderner Alternativen wie Telefon-, Video- oder Webkonferenzen. Die Hälfte kürzte das Budget im Veranstaltungsbereich und fast 46 Prozent verschärften noch einmal die Reiserichtlinie. „Gravierende Änderungen in den Travel Policies wurden spätestens im Zuge der Wirtschaftskrise zur Chefsache. Die Geschäftsreiseanalyse vermeldet hier einen Anstieg des Einflusses um zehn Prozentpunkte im Vergleich zur Situation vor sieben Jahren. Wichtig ist dabei, dass die Maßnahmen nachvollziehbar von oben nach unten kommuniziert werden – dann zeigen die Arbeitnehmer eher Verständnis“, so VDR-Vizepräsident Ralph Rettig, hauptberuflich Senior Manager Corporate Travel Management bei der ZF Group. „Dennoch darf man nie vergessen, dass geschäftliche Reisen nach wie vor ein wichtiger Baustein sind zur Erfüllung der Unternehmensziele. Sie tragen maßgeblich dazu bei, geschäftliche Beziehungen zu entwickeln und zu festigen.“

Die Sparmaßnahmen wirken laut VDR-Geschäftsreiseanalyse deutlich auf den Bereich der betrieblich bedingten Reisen: 2009 führten deutsche Unternehmen mit 145,1 Millionen Geschäftsreisen 11 Prozent weniger betrieblich bedingte Reisen durch als im Vorjahr. Das wirkte sich auf die Ausgaben aus, die dadurch von 46,6 Milliarden Euro auf 41,1 Milliarden Euro gesunken sind.

Das Travel Management unterstützte die Maßnahmen im Unternehmen unter anderem durch Steuerung des Reiseetats in niedrigere Flugklassen und Hotelkategorien: Unabhängig vom Ziel flogen Geschäftsreisende im Sparjahr 2009 mehrheitlich Economy – im Interkontinental-Bereich 62 Prozent, im Inland sogar 95 Prozent. Auch bei Übernachtungen wurde gespart – hier haben deutsche Unternehmen 1,8 Milliarden Euro weniger ausgegeben. „Die nähere Analyse hat ergeben, dass im Inland andere Beherbergungskategorien wie zum Beispiel Economy-Hotellerie, Pensionen oder Privatzimmer und im Ausland Angebote nach dem Motto ´more value for less money´ Marktanteile gewonnen haben“, so Daniela Schade, VDR-Präsidiumsmitglied.

Ein professionelles Travel Management konnte maximale Einsparungen erzielen und dem großen Abschwung somit noch rechtzeitig entgegensteuern. „Geschäftsreiseverantwortliche in den Unternehmen haben ihre Leistungsfähigkeit bewiesen, indem sie kreative Konzepte und Strategien zur Kostensenkung umgesetzt haben“, so Biehl. „Jetzt ist es Zeit, nach vorne zu schauen – strategische Partnerschaften und Vernetzungen spielen eine große Rolle.“ Der Optimismus zeichnet sich bereits deutlich an den geschätzten Entwicklungen ab. Im Vergleich zum Vorjahr erwarten etwa doppelt so viele deutsche Unternehmen ein steigendes Reisevolumen. Nur noch jede zehnte Firma plant weniger Transportleistungen und Übernachtungen.

„VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010“

Herausgeber: Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)

Kostenloser PDF-Download unter:

www.geschaeftsreiseanalyse.de