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Das Kabinenpersonal der Lufthansa legt die Arbeit nieder

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Das Kabinenpersonal der Lufthansa legt für eine Woche die Arbeit nieder.
Für die Kundschaft der größten deutschen Fluggesellschaft bedeutet der Streik Flugausfälle, alternative Verkehrsmittel, abgesagte Reisen, Umbuchungen und und und…
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation UFO e.V. erklärt dazu in einer Mitteilung:
„Die von UFO gesetzte Frist ist um 17:00 Uhr ergebnislos abgelaufen. Lufthansa lud Vertreter der UFO zu einem Gespräch, in welchem lediglich die am 04.11.2015 vorgelegten und bereits bekannten Erläuterungen besprochen werden sollten. Das Gespräch wurde nach wenigen Minuten einvernehmlich beendet; ein Streik ist unvermeidbar.
“Leider hat Frau Volkens ihre Ankündigung wahr gemacht und kein verbessertes Angebot vorgelegt”, sagt Nicoley Baublies im Nachgang. “Es gibt keinerlei Option mehr, den morgigen Streik abzuwenden”, erklärt er weiter. Bemerkenswert ist die Aussage der Konzernführung, dass Lufthansa droht, bei Annahme des UFO-Angebotes, in Zukunft kein Kabinenpersonal einzustellen und damit weitere Flugzeuge in andere Airlines zu verlagern.
Baublies weiter: “Im Nachgang des kurzen Gesprächs hat Lufthansa eine weitere, irreführende Pressemitteilung verschickt. Angeblich sei man auf alle unsere Forderungen eingegangen. Tatsächlich fehlt hier die obige Drohung und der Hinweis, dass Lufthansa ein Angebot, welches tatsächlich unsere Forderungen beinhaltet, ohnehin an keiner Stelle gemacht hat”. Dies ist ein weiterer Versuch, die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit gegen die UFO aufzubringen. Die zweijährigen Verhandlungen inklusive all der Details, die wir im Pressebereich der UFO-Homepage veröffentlicht haben, sprechen eine ganz andere -faktenbasierte- Sprache.
Lufthansa brillierte in den vergangenen Tagen mit einem Wust an hilfloser und reißerischer Kommunikation. Fakten und nüchterne Sachlagen fielen dabei entweder absichtlich oder zumindest billigenderweise unter den Tisch. Es ist nach wie vor unverständlich, wie die Geschäftsleitung nachhaltige Einsparungen von fast 100 Mio € aus der Versorgung liegen lassen kann. “Als Aktionär, der ich als Mitarbeiter natürlich bin, hoffe ich auf eine sehr gute Erklärung hierfür”, zeigt sich Uwe Hien nachdenklich.
Lufthansa ist offenbar nicht in der Lage, die Bedürfnisse der eigenen Beschäftigten anzuerkennen. “Sozialpartnerschaft ist keine Einbahnstraße und findet nicht nur zwischen den Tarifpartnern statt. UFO als Gewerkschaft und Lufthansa als Unternehmen sind dazu verpflichtet, alles dafür zu tun, dass die Mitarbeiter nach Jahrzehnten guter Arbeit in einen angemessen Ruhestand wechseln können. Der Konzernführung scheint dies egal zu sein”, erläutert der Vorsitzende der UFO.
Deshalb wird mit dem morgigen Freitag der erste Tag der angekündigten Streikwoche beginnen. Durch die späte Frist erklärt UFO bereits jetzt, dass es aus Rücksichtnahme auf die Planung unserer Kunden bis 12:00 Uhr mittags keine Streiks geben wird. “Wie es danach weitergeht, werden wir rechtzeitig am morgigen Vormittag ankündigen”, schließt Baublies.“
Quelle: Unabhängige Flugbegleiter Organisation UFO e.V.