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BDI Bundesverband der Dt. Industrie

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„Deutschland beweist Kontinuität in seinen
Beziehungen zu den Ländern der zentralasiatisch-kaspischen Region und
verstärkt in den nächsten Jahren seine Investitionen und Exporte“,
erklärte Klaus Mangold, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der
Deutschen Wirtschaft zum Abschluss einer Reise in die Region.

Die deutsche Wirtschaft startete diese Woche eine neue Initiative
zur Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen. Unter Leitung von
Klaus Mangold besuchte eine hochrangige Wirtschaftsdelegation vom 20.
bis 24. November Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan und
Aserbaidschan. Ihr gehörten über 20 Unternehmer aus den Bereichen Öl
und Gas, Maschinenbau, Telekommunikation, Landtechnik, Bauwirtschaft,
Engineering und Technologie sowie Banken an.

Der Umsatz der beteiligten Unternehmen beträgt ca. 300 Mrd. Euro.
Damit war dies der stärkste Auftritt der deutschen Wirtschaft in
dieser zunehmend interessant werdenden Region. Die Wirtschaften der
Länder Zentralasiens und der Kaspiregion weisen ein äußerst
dynamisches Wachstum von bis zu 25 Prozent auf.

In Gesprächen mit den Präsidenten, Regierungen und mit vielen
Unternehmern stand insbesondere die Verstärkung des Engagements der
deutschen Wirtschaft bei der Erhöhung der Wertschöpfung in diesen
Ländern im Mittelpunkt. Die deutschen Unternehmer sehen große
Geschäftschancen vor allem in der Verarbeitung von Öl und Gas, in der
petrochemischen Produktion. Davon wird der deutsche Maschinen- und
Anlagenbau profitieren.

Die deutsch-kasachischen Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich
seit Jahren äußerst dynamisch. Mit der Regierung Kasachstans wurde
der Ausbau insbesondere im Bereich Energietechnik vereinbart. In
Usbekistan diskutierten Mangold und Präsident Karimov intensiv über
Wege zur deutlichen Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen und
identifizierten neue Kooperationsprojekte. „Gerade in Situationen
politischer Spannungen können gute Wirtschaftskontakte
Gesprächskanäle offen halten und Brücken bauen“, unterstrich Mangold
die Bedeutung des Treffens. Der Besuch der Wirtschaftsdelegation
demonstriere dies augenscheinlich. Diversifizierung der Wirtschaft
und Vertiefung der Wertschöpfung dominierten auch die Gespräche der
Delegation mit dem turkmenischen Präsidenten Nijasov, bei denen auch
ein aktiveres Engagement deutscher Unternehmen in diesem Land
erschlossen wurde. Mit dem Präsidenten Aserbaidschans Aliev wurde ein
Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen sowohl im Gas- als auch vor allem
im non-oil-Bereich vereinbart. Beide Seiten zeigten sich überzeugt,
dass der bilaterale Handelsumfang in kürzester Zeit die Marke von
einer Milliarde Euro erreichen wird.

„Durch diese Reise sind Deutschland und die Länder der Region
wieder einen Schritt näher zusammen gerückt“, resümierte Mangold die
Ergebnisse der Reise. „Deutschland und die deutsche Wirtschaft haben
einen ausgezeichneten Ruf in diesen Ländern. Deutsche Unternehmen
sollten diese gute Position nutzen und ausbauen.“

Gesamtzahlen der Entwicklung:

Das Wirtschaftswachstum in der Region ist beeindruckend. Für 2005
wird in den Ländern folgender BIP-Zuwachs prognostiziert:



Kasachstan: 8,8 % (2004 + 9,4 %)
Usbekistan: 3,5 % (2004 + 7 %)
Turkmenistan (EBRD-Angaben): 7,2 % (2004 3 %)
Aserbaidschan: 18 – 20 % (2004 + 10,5 %)



Auch die Entwicklung bei den bilateralen Handelsbeziehungen
erleben seit Jahren einen dynamischen Aufschwung:

2004 :
Kasachstan: 2,9 Mrd. EUR (+ 106 % ggü. 2000)
Usbekistan: 231 Mio. EUR (+ 66 % ggü. 2000)
Turkmenistan: 197 Mio. EUR (+ 160 % ggü. 2000)
Aserbaidschan: 411 Mio. EUR (+ 30 % ggü. 2000)