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Anreize für effiziente Fuhrparks schaffen

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Der ökologische Verkehrsclub VCD präsentiert zusammen mit seinen europäischen Partnern die Ergebnisse der „Cleaner Car Contracts“ -Kampagne vor Vertretern der EU-Kommissarin für Klimaschutz Connie Hedegaard sowie mehreren Europaabgeordneten in Brüssel. „Cleaner Car Contracts“ mobilisiert Leasingunternehmen und unterstützt sie dabei, die Nachfrage nach sparsamen Autos zu verstärken.

Bisher haben sich im Rahmen der Kampagne „Cleaner Car Contracts“ europaweit bereits zwölf große Leasingunternehmen mit weit über 100 000 Fahrzeugen dazu verpflichtet, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Pkw-Neuwagenflotten bis 2012 auf 120 bzw. 130 Gramm CO2 pro Kilometer zu senken. Im Gegenzug wurden sie von den beteiligten Umweltverbänden mit dem goldenen bzw. silbernen Flottenlogo der Kampagne ausgezeichnet.

Werner Korn vom VCD-Bundesvorstand: „Mit ihrer Selbstverpflichtung im Rahmen des „Cleaner Car Contracts“ sind die beteiligten Firmen deutlich ambitionierter als die EU-Vorgaben für den CO2-Ausstoß neuer Pkw. Erst ab 2015 muss die europäische Neuwagenflotte einen Grenzwert von 137 Gramm CO2 pro Kilometer einhalten. Die große Resonanz in der Leasingbranche zeigt zudem, dass die Nachfrage nach sparsamen und CO2-armen Autos vorhanden ist. Damit noch mehr Firmen ihre Fuhrparks auf geringer motorisierte Fahrzeuge mit einem niedrigeren Verbrauch umstellen, sind aber besondere Anreize notwendig − zum Beispiel eine Dienstwagenbesteuerung, die sich am CO2-Ausstoß orientiert.“

Fehlende Anreize seien ein Grund, warum sich manche Leasingunternehmen trotz Interesse noch nicht verbindlich zu ambitionierten CO2-Flottenzielen im Rahmen der Kampagne verpflichten konnten. Vielmehr fördere die aktuelle Dienstwagenbesteuerung indirekt verbrauchsintensive Pkw. In Großbritannien habe eine CO2-basierte Dienstwagensteuer die durchschnittlichen CO2-Emissionen der gewerblich genutzten Fahrzeuge in kurzer Zeit deutlich gesenkt. Der VCD fordert daher die Bundesregierung auf, die nicht nur ökologisch sondern auch sozial fragwürdige Dienstwagenregelung zu modernisieren und am Klimaschutz zu orientieren.

VCD-Verkehrsreferent Michael Müller-Görnert: „Die Unterzeichner des „Cleaner Car Contracts“ haben verstanden, dass ökologisch verantwortungsbewusstes Handeln auch ökonomisch Sinn macht. Sparsame Fahrzeuge senken die Betriebskosten, haben höhere Restwerte als Spritschlucker und sind darüber hinaus auch noch gut für das Image. Deswegen versuchen immer mehr Leasingunternehmen ihre Kunden von den Vorteilen zu überzeugen und bieten spezielle, an ökologischen Kriterien orientierte Dienstleistungen an.“

Bei der Durchsetzung ambitionierter CO2-Ziele spiele der Leasingsektor eine wichtige Rolle, so der VCD, denn europaweit würden rund 30 Prozent aller Neuwagen durch Leasingunternehmen angeschafft. Sie könnten daher einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, verbrauchsärmere Fahrzeuge deutlich schneller in den Markt zu bringen. Dies wirke sich auch auf den Privatmarkt positiv aus, da gewerblich genutzte Fahrzeuge bereits nach wenigen Jahren als Gebrauchtwagen verkauft würden.

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