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American Express Global Business Travel prognostiziert für 2017 gedämpftes Wachstum

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Nach einem uneinheitlichen Jahr 2016 mit insgesamt begrenzten Preissteigerungen zeichnen sich für 2017 ähnliche Aussichten ab: Der Global Business Travel Forecast 2017 von American Express Global Business Travel (GBT) prognostiziert weltweit gleichbleibende bis moderat höhere Tarife für Flug, Hotel und Bahnen/Mietwagen/Taxis.
Die kontinuierliche Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und niedrige Ölpreise, das bevorstehende Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union, die Zunahme populistischer Politik und wachsende Sicherheitsbedenken in vielen Ländern haben zusammen zu mehr Verunsicherung auf dem Weltmarkt geführt.
Weitere wichtige Ergebnisse:
Flug: Die weltweite Nachfrage nach Flügen bleibt auf hohem Niveau; dauerhaft niedrige Treibstoffpreise und starker Wettbewerb werden den Flugtarifen Grenzen setzen.
Hotel: Der Ertrag der Hotels wird sich moderat verbessern, die Preise bleiben in den meisten Regionen unverändert, nur in Lateinamerika werden die Raten leicht nachgeben, und in der Region Asien/Pazifik unterscheiden sich die Effekte stark von Land zu Land.
Bahn/Mietwagen/Taxi: Die bodengebundene Fortbewegung hat ohne Zweifel die Effekte neuer Marktzutritte zu spüren bekommen – die Tarife bleiben unverändert, da die Kapazitäten auch weiterhin die Nachfrage übersteigen.
Die Nachricht, dass die Kosten für Geschäftsreisen im schlechtesten Fall moderat steigen, werde in der gegenwärtigen Phase politischer und wirtschaftlicher Verunsicherung von Unternehmen und Managern gern gehört, ist Rodolfo Elizondo überzeugt, Vice President und Head of Global Business Consulting bei American Express Global Business Travel (GBT). „Travel Manager sollten sich auf die Dinge konzentrieren, die sie kontrollieren können. Dazu gehören Nachfrage-Management, Compliance und die Zufriedenheit der Reisenden mit dem Ziel, die Risiken zu reduzieren und die Einsparungen zu steigern“, sagt er.
Europa, Naher Osten, Afrika:
Verunsicherung durch Sicherheits- und politische Fragen und den Brexit
In Europa spüren die Fluggesellschaften weiterhin erheblichen Gegenwind in der Form von schwachen Wirtschaftsleistungen, Sicherheitsbedenken, Langstrecken-Wettbewerbsdruck durch die Golf-Fluggesellschaften und die wachsende Präsenz von Low-Cost-Carriern auf den Kurzstrecken. Da die Niedrigpreis-Airlines ihren aggressiven Expansionskurs 2017 fortsetzen wollen, werden die Flugpreise auf dem Niveau von 2016 bleiben. Der Wertverlust des britischen Pfunds nach der Entscheidung, die Europäische Union zu verlassen (Brexit), hatte kurzfristig zur Folge, dass Reisen aus Großbritannien heraus teurer wurden. Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen des Brexit auf Geschäftsreisen lassen sich nicht abschätzen, bis die britische Regierung Verhandlungen mit der EU aufnimmt, was für das zweite Quartal 2017 erwartet wird.
Die politische und wirtschaftliche Verunsicherung in Europa ebnen die Hotelnachfrage ein. Da aber insgesamt neue Kapazitäten fehlen, sollten die Preissteigerungen milde ausfallen. Trotz der Spekulationen, dass stärkere Nachfrage zu höheren Preisen führen würde (durch preisbewusste Touristen und durch Briten, die zum Urlaub in der Heimat gezwungen sind), bleiben die Raten auf ihrem Niveau und werden das wohl auch 2017 tun. In den europäischen Ländern mit starkem Nachfragewachstum, wie Irland oder Russland, werden die Preissteigerungen vermutlich vergleichbar stabil ausfallen. Im Gegensatz dazu wird die starke Nachfrage, die Dubai und Abu Dhabi registrieren, vor dem Hintergrund der erheblichen Bautätigkeit in dieser Region wahrscheinlich nur zu geringen Preissteigerungen führen.
Reisende, die in Europa Mietwagen buchen, suchen zunehmend umweltfreundliche Angebote, zum Beispiel Hybrid- oder E-Autos. Auch, wenn die Anbieter sich darauf vorbereiten, ihre Flotten entsprechend zu vergrößern, werden sie das erst tun, wenn die für den Betrieb nötige Infrastruktur verfügbar ist. Die Preise werden in allen Regionen Europas wohl nur minimal steigen, da wirtschaftliches Wachstum auf den starken Wettbewerb unter den Mietwagen-Anbietern trifft, die ihre regionalen Marktanteile ausbauen wollen.
Amerika:
Nordamerika bleibt stark, während Lateinamerika Zeichen der Besserung zeigt
In Nordamerika führen Überkapazitäten und der starke Wettbewerb zwischen klassischen Fluggesellschaften und Low-Cost-Carriern auf stark frequentierten Strecken zu den erwarteten niedrigeren Tarifen. Allerdings werden sie durch steigende Zusatzentgelte ausgeglichen, da Fluggesellschaften weiter nach neuen Umsatzquellen suchen. In Lateinamerika werden für Brasilien und Argentinien moderate Preissenkungen durch Überkapazitäten, politische Turbulenzen und den sinkenden Wert der Währung erwartet, wohingegen die stärkere Wirtschaftsleistung in Chile und Mexiko zu Preissteigerungen führen kann.
In den USA kommen erhebliche neue Kapazitäten auf den Markt – da sie mit der Nachfrage Schritt halten, sind nur moderate Steigerungen geplant. In Kanada werden die Preise größtenteils leicht nach oben gehen, da die Nachfrage steigt, was wiederum mit dem schwachen kanadischen Dollar zu tun hat. Trotz einiger Lichtblicke in Kolumbien und Mexiko bleibt die Nachfrage in Lateinamerika niedrig, sodass die Preise voraussichtlich in der Gesamtschau leicht sinken werden. Insgesamt hat das Auftreten des Zika-Virus die Zahl der Reisenden in der Region im Jahr 2016 nicht beeinflusst, was auch für 2017 erwartet wird.
Wegen außergewöhnlich großer Flotten und des starken Wettbewerbs unter den großen Anbietern bleiben in den USA die Mietwagentarife für Geschäftsreisende 2017 unverändert. Wie schon Fluggesellschaften und Hotels, werden wahrscheinlich auch Mietwagen-Anbieter Zusatzangebote in den Vordergrund rücken, um die Gewinne zu steigern. Taxi-Unternehmen und Limousinen-Services bekommen es zu spüren, dass Sharing-Economy-Anbieter wie Uber™ und Lyft™ ihr Firmenkunden-Angebot weiter ausbauen, und investieren in mobile Angebote und die Kundenprozesse, um die Reisenden zurückzugewinnen. Auch in Kanada werden die Tarife nachgeben, und in Lateinamerika setzen neue Marktteilnehmer und neue Kapazitäten den Preisen Grenzen.
Asien/Pazifik:
China und Indien treiben das Wachstum der Region voran
Die Flugpreise werden im größten Teil der Region Asien/Pazifik unverändert bleiben, leichte Steigerungen hängen von der Strecke und der Tarifklasse ab. Trotz hoher Nachfrage und relativer politischer Stabilität halten Überkapazitäten die Tarife im Zaum. Hauptfaktor für die Reisepreise ist die Urlaubsnachfrage aus China, und die indische Branche hat sich zur am schnellsten wachsenden der Region entwickelt – die Kapazität hält gerade so mit der Nachfrage Schritt.
Verschiedene wirtschaftliche Faktoren werden dazu führen, dass sich die Zimmerpreise von Land zu Land stark unterscheiden. Die wachsende chinesische Mittelklasse und die stärker werdende indische Wirtschaft tragen zu einem starken Nachfragewachstum bei, das durch vergleichbare Kapazitätszuwächse weitgehend aufgehoben wird, da sie Preiserhöhungen in Grenzen halten. Regionen ohne neue Kapazitäten, wie Sydney oder Tokio, dürften Preiserhöhungen erwarten.
In vielen Ländern der Region Asien/Pazifik gewinnen Sharing-Economy-Anbieter Marktanteile, sowohl heimische Gründungen als auch Filialen internationaler Anbieter. Das gilt besonders für Indien und China. Der australische Mietwagenmarkt bleibt der größte der Region. Es wird erwartet, dass die Preise unverändert bleiben: Die steigende Nachfrage von Besuchern, die sich den schwachen australischen Dollar zunutze machen, gleicht die bestehende Schwäche der Bergbaubranche aus.
Der Business Travel Forecast 2017 von American Express Global Business Travel und seine Methode
Der Global Business Travel Forecast von American Express Global Business Travel ist ein jährlich herausgegebenes Produkt von EXPERT INSIGHTS by GBT, das die Entwicklung der Tarife und Raten für Flug, Hotel und Bahn/Mietwagen/Taxis in den Märkten Amerika, EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) und APAC (Asien/Pazifik) prognostiziert. EXPERT INSIGHTS ist ein Teil der Global Business Consulting Division von GBT, die Unternehmen dabei unterstützt, den Ertrag aus ihren Geschäftsreiseausgaben zu maximieren – durch strategische Beratung und datenbasierte Marktuntersuchungen für alle Bereiche des Travel Managements.
Die Vorhersagen innerhalb des Forecasts basieren auf einer Reihe GBT-eigener Datenquellen, auf lizensierten Daten Dritter sowie zugänglichen Brancheninformationen. Zu den GBT-eigenen Datenquellen gehören aggregierte Transaktionsdaten und der monatliche Business Travel Monitor von EXPERT INSIGHT.
Alle Datenprognosen werden von Experten von Global Business Consulting bewertet, die – auf der Grundlage ihrer Marktexpertise und ihrer Erfahrung aus der Arbeit mit globalen Kunden – die Zahlen des Forecasts um zusätzliche Analysen anreichern.
Obwohl die Prognosen und Hochrechnungen dieser Studie auf Informationen aus internen und externen Quellen basieren, die American Express Global Business Travel für zuverlässig hält, wird keine Gewähr für die Richtigkeit der Prognosen oder Hochrechnungen in diesem Text übernommen. Außerdem können die tatsächlichen Änderungen der Geschäftsreisekosten erheblich von prognostizierten Daten abweichen, insbesondere als Ergebnis unvorhergesehener künftiger politischer, wirtschaftlicher und/oder umweltbezogener Ereignisse.