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Aktuelle Planungen für neuen Hauptstadt-Flughafen BBI vorgestellt

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Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und die Geschäftsführung der Berliner Flughäfen haben am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz die aktuellen Planungen für den neuen Hauptstadt-Airport BBI vorgestellt.



Die Daten des Projektes sind beeindruckend:

– Der Flughafen Schönefeld wird im Zuge des Ausbaus zum BBI um eine Fläche von 970 ha erweitert. Insgesamt wird der neue Airport 1.470 ha oder 2.000 Fußballfelder groß



– Das Midfield-Terminal wird sechs Geschossebenen haben und in der Startversion zunächst rund 22 bis 25 Millionen Passagieren Platz bieten

– Das Terminal verfügt nach aktuellem Planungsstand in der Startversion über 16 Fluggastbrücken. Zudem ist geplant, rund zehn Walk Boarding Positions anzubieten

– BBI wird über 65 Flugzeug-Abstellpositionen verfügen

– Die Passagiere werden auf dem BBI alle Flugangebote von innerdeutschen über innereuropäische bis zu Interkontinentalflügen unter einem Dach im zentralen Terminal finden („One-Roof-Konzept“)

– Bis zu 6.500 Personen werden in einer typischen Spitzenstunde auf dem BBI starten oder landen

– Die Baukosten für den Airport betragen zwei Milliarden Euro. Hinzu kommen die Kosten für Straßen- und Schienenanbindung und Drittinvestitionen etwa für Parkhäuser, Hotels und Konferenzzentren

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sagte zu den BBI-Planungen: „Mit dem BBI wird Berlin einen großen Schritt nach vorne machen. Wir erwarten in den nächsten Jahren neue Interkontinentalverbindungen und weiter steigende Fluggastzahlen. Mit seiner klaren Architektur ist der BBI fest in der Region verankert. Ich bin mir sicher: Der neue Airport wird eine würdige Visitenkarte der deutschen Hauptstadt.“



Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg sieht im BBI das Schlüsselprojekt für die Region Berlin-Brandenburg: „Der BBI ist von überragender Bedeutung für die heimische Wirtschaft. Ich bleibe dabei: Er ist unsere Startbahn in die Zukunft. Mit der Terminalarchitektur kann sich nun jedermann ein Bild vom neuen Flughafen machen. Dieses Bild lassen wir in den kommenden Jahren Realität werden. Es wird auch dazu beitragen, unserer Region ein neues Gesicht zu geben.“

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee betont die deutschlandweite Bedeutung des Airports: „Mit dem BBI erhält die deutsche Hauptstadt einen international leistungs- und wettbewerbsfähigen Flughafen. Damit setzen wir auch ein wichtiges Signal für den Aufbau Ost. Der BBI wird nicht nur den Arbeitsmarkt der Hauptstadtregion beleben, sondern auch die Wirtschaftskraft der neuen Länder weiter stärken. Wir werden die vor uns liegenden Realisierungsschritte auch in Richtung einer exzellenten Verkehrsanbindung zügig angehen, damit die planmäßige Inbetriebnahme des BBI im Jahr 2011 erfolgen kann.“



Mit dem BBI erhält die deutsche Hauptstadtregion den so dringend benötigten Airport, der die Luftverkehrskapazitäten für die nächsten Jahrzehnte sichert. Nach der Eröffnung zum Beginn des Winterflugplans 2011/2012 mit einer Kapazität von 22 bis 25 Millionen Passagieren kann der BBI je nach Marktentwicklung in Modulen auf bis zu 40 Millionen Passagiere ausgebaut werden.



„Die Berliner Flughäfen wachsen schon heute schneller als der Markt. Mit BBI werden wir diese Erfolgsgeschichte fortsetzen. Wir positionieren BBI im Markt als Flughafen in der Mitte Europas mit einem starken Fokus auf innereuropäischen und interkontinentalen Point-to-Point-Verkehren“, fasst der Sprecher der Geschäftsführung der Berliner Flughäfen, Dieter Johannsen-Roth, die BBI-Marketingstrategie zusammen.

„Der BBI wird ein Flughafen der neuen Generation: funktional, klare Linien, lichtdurchflutet, weltoffen. Wir werden zu Low-Cost-Preisen eine ansprechende Architektur realisieren“, sagt BBI-Geschäftsführer Thomas Weyer. „Nach dem Baubeginn 2006 starten die ganz großen Arbeiten mit der neuen Startbahn und dem Bahnhof 2007. Ab 2008 bauen wir das Terminal. Dann wächst der Flughafen in die Höhe.“



Der Airport der Zukunft im Überblick:

Die Architektur: Der BBI wird mit Anklängen an die regionale Bautradition klar in der deutschen Hauptstadtregion verortet. Das Terminal greift mit seinen gegliederten Fassaden und klaren, geometrischen Formen architektonische Elemente von Schinkel bis zum Bauhaus auf. Die zentrale Zufahrt über eine baumbestandene Allee verweist auf charakteristische Merkmale aus dem Städte- und Landschaftsbild von Berlin und Brandenburg.



Check-In: Die Tage des Papiertickets sind gezählt. E-Tickets werden die Flughafenwelt von morgen beherrschen. Folgerichtig wird es am BBI neben den 80 Checkin-Positionen rund 200 Check-in-Automaten der Airlines geben. Mit ihrer Hilfe können Passagiere selbstständig Bordkarten für ihre zum Beispiel via Internet gebuchten Flüge ausdrucken.



Retail/Non Aviation: Die moderne Reise beginnt im Flughafen von morgen nach dem Sicherheitscheck. Shops und Restaurants, Cafés und Bars werden genauso zum BBI gehören wie Startbahnen und Abfertigungsschalter. Für Besucher der deutschen Hauptstadtregion wird es auf dem BBI auch außerhalb des Sicherheitsbereiches ein erstklassiges Gastro- und Retail-Angebot sowie in der AirportCity Hotels und Konferenzzentren geben.

Sicherheit: Der Flughafen von morgen wird ein noch strenger gesicherter Bereich als heute sein. Zum Jahresbeginn 2006 hat die EU-Kommission die für Flughäfen gültigen Sicherheitsbestimmungen erneut verschärft. Danach sind z. B. auch für Mitarbeiter der Flughäfen Personenkontrollen verpflichtend. Gleich sieben verschiedene Passagierströme (incoming, outgoing, transfer, EU, Non-EU, Schengen, Non-Schengen) müssen künftig strikt getrennt werden. Diese komplexen Anforderungen berücksichtigen die BBI-Planer bereits vor dem ersten Spatenstich bei ihrer Arbeit und können so durch höhere Sicherheitsbestimmungen eventuell verursachte Zeitverluste minimieren. Moderne Authentifikationsverfahren werden auf dem BBI eine wichtige Rolle spielen. Schon heute testen die Berliner Flughäfen in Schönefeld und Tegel erfolgreich biometrische Authentifikationsverfahren.



Ideale Verkehrsanbindung: Der BBI wird auch am Boden bestens vernetzt sein. Passagiere erreichen den Airport mit dem Auto bequem via Autobahn A 113neu oder die Bundesstraße B 96a über eine zentrale Terminalvorfahrt. Bahnreisende steigen im unterirdischen Terminalbahnhof nach nur 20-minütiger Fahrt vom Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof aus und erreichen über Rolltreppen und Aufzüge in wenigen Sekunden das Terminal.

Umweltverträglichkeit: Die Umweltverträglichkeit spielt bei den BBI-Planungen eine zentrale Rolle. Der Bodenlärm der Flugzeuge verbleibt aufgrund des Midfield-Konzepts zu großen Teilen auf dem Flughafengelände selbst. Günstige Betriebs- und Unterhaltungskosten sind ein wesentlicher Teil bei den BBI-Planungen. Besonderen Wert legen die Planer auf einen optimalen Energieverbrauch der einzelnen Bauten. Neben der Nutzung von hochinnovativen Wärmerückgewinnungssystemen wird auch die Integration von regenerativen Energiesystemen – z.B. Geothermie oder Kühlung mit Regenwasser – in die Planung einbezogen. Während der Bauarbeiten sorgt eine ökologische Baubegleitung für die Minimierung von Umweltbelastungen (z. B. Umsetzung geschützter Tier-arten, Einsatz lärmarmer Baufahrzeuge und Flüsterasphalt für Baustraßen). Umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (z. B. die Renaturierung einer 2.000 ha großen Fläche südlich von Berlin) begleiten den Flughafenausbau.