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Warum billig, wenn"s auch teuer geht

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Wer sich beim Fahrscheinkauf auf die Angaben der Deutschen Bahn verlässt, ist schlecht beraten. Ob am Schalter, am Telefon, am Automaten oder per Internet – wer sich nicht selbst im Labyrinth der Sonderangebote, Ländertickets und Streckenführungen auskennt, zahlt oft drauf. Insgesamt ist die Preisberatung durch die Bahn lediglich „ausreichend“, so die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift test.

Zu oft scheitern die Bahnangestellten selbst am komplizierten, wenig kundenfreundlichen Preissystem der Bahn oder kassieren lieber, als fair über preisgünstigere Alternativen zu informieren. So wurden beispielsweise für bestimmte Reisen 164 statt 56 Euro oder 624 statt 233 Euro verlangt.

Ob in DB-Reisezentren von 16 deutschen Großstädten oder in 9 mittelgroßen Städten – die Preisberatung an den Schaltern der Deutschen Bahn lässt zu wünschen übrig. In den meisten der 90 Beratungsgespräche, die die Tester der Stiftung Warentest führten, boten die Angestellten auf Anhieb nur die teuren Tickets an. Auf Sparangebote wie Ländertickets oder günstigere IC- statt ICE-Verbindungen wurde zunächst nur selten hingewiesen.

Erst bei hartnäckigem Nachfragen, ob es nicht doch günstiger gehe, informierten einige Verkäufer auch über preisgünstigere Varianten. Glück oder Pech kann haben, wer seine Tickets übers Internet oder am Automaten kaufen will. Denn falsch oder kundenunfreundlich programmierte Software erschwerte auch hier mehrfach den Kauf günstiger Tickets.

Auch wenn die Untersuchungsergebnisse alarmierend sind, sollte deswegen niemand auf das umweltschonende Verkehrsmittel Bahn verzichten. Allein durch hartnäckiges Nachfragen am Schalter fanden die Angestellten oft schon preisgünstigere Verbindungen. Zusätzliche Tipps der Tester: Schnelle Regio- und IC-Züge nutzen und Länder- oder Schönes-Wochenende-Tickets kaufen. Mehr Spartipps und die Beratungsergebnisse von 16 DB-Reisezentren gibt es in der April-Ausgabe von test.

www.stiftung-warentest.de