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Schweinegrippe wird die Branche zusätzlich belasten

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Zur Zeit verzichten Geschäftsreisende wo es nur geht.
Der Business-Travel Index 2009 zeigt deutliche Rückgänge der Reisetätigkeit mit dem Flugzeug.

Rückgang Flugtickets für Geschäftsreisen um 19 % weltweit

Rückgang der durchschnittlich gezahlten Preise für Flugtickets um 11%

Rückgang des Anteils Business-Class-Flüge von 13% auf 10%

Anteil der Billigfluglinien an Geschäftsreisen von 16% auf 18 % gestiegen

5 % der Unternehmen in Europa haben Geschäftsreisen ganz gestrichen



In der Hotellerie sieht es nicht viel besser aus.


Und nun kommt noch neben den wirtschaftlichen Problemen, die eine Geschäftsreise auf den Prüfstand stellt, die Angst vor der Ansteckung mit der Schweinegrippe hinzu.
Der von Mexico ausgehende Erreger wird von der WHO als sehr ernste Gefahr angesehen.
Der Branchendienst dmm.travel schreibt dazu:

Ein in Mexiko und seit Samstag auch in den USA grassierendes gefährliches Grippevirus, das für Menschen tödlich ausgehen kann, stellt auch eine Gefahr für deutsche Geschäftsreisende dar. Am Sonntag (26. April 2009) wurde bekannt, dass ein Flugbegleiter von British Airways nach der Rückkehr in London mit Verdacht auf die Schweinegrippe in ein Krankenhaus gebracht werden musste.
Die internationalen Gesundheitsbehörden sind alarmiert. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte sich das Virus weltweit ausbreiten und damit zu einer Pandemie werden. Zahlreiche Länder in aller Welt erhöhten ihre Kontrollen. In Mexiko sind für die kommenden zwei Wochen sämtliche größeren öffentlichen Veranstaltungen untersagt.

Inzwischen werden weltweit an immer mehr Flughäfen aus Mexiko kommende Passagiere speziell untersucht und ankommende Waren kontrolliert. In Japan mussten sich am Samstag laut Wiwo.de alle Passagiere eines Fluges aus Mexiko Fieber messen lassen, um ein Einschleppen der Schweinegrippe zu verhindern.



Höchste Alarmbereitschaft herrscht seit Sonntag bei der US-Regierung: Am Sonntagabend erklärte die Heimatschutzbehörde die tödliche Schweinegrippe zum nationalen Risiko. Mittlerweile wurden laut des Center of Disease Control (CDC) 20 Fälle der Schweinegrippe in fünf US-Bundesstaaten bestätigt.

Die US-Regierung hat nun Gesundheitskontrollen für Einreisende angekündigt. Alle, die aus Ländern mit bestätigten Fällen von Schweinegrippe in die USA kommen, sollen bei der Einreise über ihren Gesundheitszustand befragt werden. In Zweifelsfällen können weitere Tests angeordnet werden.



Weltweit wächst die Angst vor der Schweinegrippe, immer mehr Länder erhöhen die Vorsichtsmaßnahmen: Italien, Polen, Russland und Venezuela haben ihren Bürgern empfohlen, Reisen in die betroffenen Gebiete in Mexiko und den USA aufzuschieben. Hongkong und Südkorea warnten vor Reisen in die Hauptstadt Mexiko-Stadt und die drei betroffenen mexikanischen Provinzen. Die deutsche Regierung hat noch keine Reisewarnung ausgesprochen, rüstet sich aber für den Fall, dass das Virus eingeschleppt wird.

Die WHO berief eine Dringlichkeitssitzung ihrer Infektionsexperten ein. Wenn das Gremium die Gefahr einer über Mexiko hinausgehenden Verbreitung der Infektion sieht, wird es wahrscheinlich Reise- oder Handelsbeschränkungen empfehlen, was den Geschäftsreisesektor empfindlich treffen könnte, ebenso wie den normalen Tourismus.



Auch das Robert Koch-Institut in Berlin warnte vor einer möglichen Ausbreitung in andere Länder, wie die Wirtschaftswoche online schreibt: „Die Fälle, die wir in Mexiko und den USA haben, zeigen, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragbar ist“, sagte Sprecherin Susanne Glasmacher am Samstag der dpa. Und weiter: „Wir sind im Gespräch mit den Bundesländern, um Empfehlungen für Flughäfen zu geben.“ Weil es sich um ein neues Virus handele, gibt es noch keinen Impfstoff gegen die Schweinegrippe.

In Mexiko selbst gab es für Ein- und Ausreisen bis heute keine Beschränkungen. Sowohl in Mexiko als auch in den USA hatte das Virus typische Grippe-Symptome wie Schnupfen, Husten, hohes Fieber und Halsschmerzen ausgelöst. Vor allem in Mexiko hatten sich daraus Lungenentzündungen entwickelt.



Die Mexikaner ergriffen unterdessen umfangreiche Maßnahmen, um eine Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. Bereits am Freitag waren alle Schulen und Universitäten geschlossen worden. Großveranstaltungen in der Hauptstadt mit ihren rund 20 Mio. Einwohnern und im Staat Mexiko wurden abgesagt. Wichtige Fußballspiele werden ohne Publikum ausgetragen.



Für Fachleute bleibt es weltweit vorerst ein Rätsel, wie sich die Menschen angesteckt haben. Die WHO spricht davon, dass die Ausbreitung der Grippe vor allem auf junge, sonst gesunde Erwachsene, Sorgen bereite.

Quellen: dmm.travel / FAZ