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Flughafen Dresden investierte seit 1990 mehr als 400 Millionen Euro in Aus- und Umbau

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Seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 hat sich der
Flughafen Dresden zur wichtigsten Verkehrsinfrastruktur der Region
entwickelt. In den vergangenen 15 Jahren wurden mehr als 400 Millionen
Euro in den Ausbau des Airports investiert – Anlass für eine Rückschau und
einen Blick in die Zukunft.

Anfang der 90er Jahre explodierten die Verkehrsleistungen am Flughafen
Dresden. Flugverbindungen in die großen Städte Westdeutschlands
entstanden. Reiseveranstalter offerierten neue Urlaubsangebote,
Charterfluggesellschaften schufen Verbindungen zu den großen
Touristikgebieten rund um das Mittelmeer. Viele Angestellte der
Sächsischen Staatsregierung pendelten in „Beamten-Shuttles“ zwischen den
alten Bundesländern und Dresden. Wurden 1990 noch 203.000 Passagiere
abgefertigt, waren es 1992 bereits mehr als eine Million. Parkplatzmangel,
Gedränge im einzigen Terminalgebäude, Schlangen an den Ticket- und
Abfertigungsschaltern sowie ein überlastetes Gepäckband gehörten zum
Alltag am Airport. Ohne eine räumliche Neuordnung des gesamten
Flughafenbereichs, so war Geschäftsführung und Gesellschaftern bereits
deutlich geworden, würde das wachsende Passagieraufkommen nicht mehr zu
bewältigen sein.

Bereits im März 1991 fasste die Sächsische Staatsregierung den Beschluss,
die Airports Dresden und Leipzig/Halle auszubauen. Ein
Raumordnungsverfahren wurde eingeleitet. Der im September 1991 neu
gewählte Aufsichtsrat der Flughafen Dresden GmbH veranlasste die Planungen
für die erste Ausbaustufe. Nach nur sechsmonatiger Bauzeit eröffnete am 4.
November 1992 das neue Abflug-Terminal 2 mit einer Abfertigungskapazität
von 1,5 Millionen Fluggästen pro Jahr. Diese maximale Auslastung wurde
bereits zwei Jahre später erreicht. Eine Erweiterung des Terminals 2
vergrößerte dessen Kapazität auf jährlich 2,4 Millionen Passagiere. Es
ging am 3. Juni 1995 in Betrieb – der Flughafen verfügte wieder über eine
Leistungsreserve.

1997 entschied sich der Aufsichtsrat für eine dritte Ausbauetappe. Mit
einem neuen Zentralbereich in einem neuen Terminalgebäude,
Autobahnanschluss, unterirdischem S-Bahnhof und Parkhaus sollte der
Flughafen Dresden in allen Aspekten ein international konkurrenzfähiges
Niveau erreichen. Damit bekundeten die Gesellschafter ihr deutliches
Engagement für die Entwicklung des Flughafens, das zweifach motiviert war.
Zum einen sahen sie leistungsfähige Luftverkehrsangebote als eine
Voraussetzung für eine langfristig dynamische Wirtschaftsentwicklung an.
Zum anderen war der Ausbau auch eine Voraussetzung für die erfolgreiche
Entwicklung der Flughafen GmbH selbst. Hier galt es, den
Fluggesellschaften ein attraktives Dienstleistungsumfeld bereitzustellen
und damit eine Basis für das Engagement der Airlines und Reiseveranstalter
am Flughafen zu geben. Noch im Winter 1997/1998 begannen die Bauarbeiten.
Der Autobahnanschluss „Dresden-Flughafen“ war ab 21. August 1998 nutzbar.
Das neue Flughafen Dresden Terminal, S-Bahnhof und Parkhaus nahmen am 25.
März 2001 ihren Betrieb auf. Das neue Fluggastgebäude hat eine
Abfertigungskapazität von jährlich 3,5 Millionen Passagieren, erweiterbar
durch den Ausbau des Westflügels auf 4,5 Millionen Reisende pro Jahr.
Damit ist der Flughafen Dresden für die nächsten Jahrzehnte gerüstet.

Die Sanierung und Verlängerung der Start- und Landebahn ist das größte
Bauvorhaben der kommenden Jahre. Nach Abschluss dieser Arbeiten –
voraussichtlich im Herbst 2007 – wird der Flughafen Dresden komplett
erneuert sein. „Unsere Infrastruktur hat dann das, was ein moderner und
effizienter Flughafen im Wettbewerb benötigt: eine leistungsfähige Start-
und Landebahn, ein multifunktionales Terminal mit kurzen Wegen sowie
optimale Anbindungen an das Fernstraßen- und Schienennetz“, sagt Dr.
Michael Hupe, Geschäftsführer der Flughafen Dresden GmbH.

Im Jahr 2004 gab es am Flughafen Dresden 34.863 Flugbewegungen – fast vier
Mal so viele wie 1990. Mehr als 1,6 Millionen Passagiere wurden
abgefertigt. Besonders erfreulich entwickelt sich der Linienverkehr. Hier
stieg die Zahl der Passagiere im ersten Halbjahr 2005 im Vergleich zum
Vorjahr um 18,5 Prozent. Der Anteil der Linienflüge am Gesamtaufkommen
beträgt inzwischen rund 60 Prozent. Zum einen erweist sich die Randlage
Dresdens für die Airlines als ökonomischer Vorteil, da von hier aus
attraktive, hinreichend lange Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in die großen
Zentren Westdeutschlands angeboten werden können. Zum anderen ist dank
Tourismus und Wirtschaft die Nachfrage bei Geschäfts- und Privatreisenden
sehr groß. Kulturelle Großereignisse wie die Weihe der Frauenkirche und
die 800-Jahr-Feier der Stadt Dresden werden das Passagieraufkommen im
Linienverkehr weiter steigen lassen.

Im Sommerflugplan, der noch bis zum 29. Oktober gültig ist, bietet der
Flughafen Dresden pro Woche 305 Abflüge zu 49 Zielflughäfen an. 25
Fluggesellschaften starten und landen in Dresden. Insbesondere
Low-Cost-Carrier wie Germanwings und die dba treiben das Wachstum am
Flughafen Dresden voran. „Deshalb sind wir sehr daran interessiert, das
Angebot an Billigflügen im innerdeutschen und europäischen Verkehr
auszubauen“, sagt Geschäftsführer Michael Hupe. Bereits ab 27. November
wird Germanwings mit einer neuen Direktverbindung nach Hamburg sein
Engagement in Dresden verstärken.

Seit mehreren Jahren verzeichnet die Flughafen Dresden GmbH dank einer
sehr guten Verkehrsanbindung und eines zielgerichteten Marketings eine
steigende Nachfrage in Polen und Tschechien. Die Autobahn A 4 ist der
wichtigste Zubringer aus Richtung Polen zum Flughafen Dresden. Positiven
Zuspruch erfährt die Schnellbuslinie Wroclaw – Dresden. Die Busse der
Firma Taeter Tours halten in jeder Richtung zwei Mal täglich am Flughafen
Dresden. Nach Fertigstellung der A 17 Dresden – Prag werden die Bewohner
der tschechischen Grenzgebiete den Flughafen Dresden schnell erreichen
können. Die Region um Liberec wird zunehmend besser durch die Bahn
angebunden. Dadurch wird die Anfahrt zum Dresdner Airport bequemer und
schneller. Auf der Internetseite
www.dresden-airport.de gibt es aktuelle
Fluginformationen nicht nur in deutscher und englischer, sondern auch in
polnischer und tschechischer Sprache.

Heutige Gesellschafter der Flughafen Dresden GmbH sind die Mitteldeutsche
Flughafen AG mit 94 Prozent der Anteile, der Freistaat Sachsen mit 4,34
Prozent und die Landkreise Meißen und Kamenz mit jeweils 0,83 Prozent. Die
Flughafen Dresden GmbH beschäftigt rund 200 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Insgesamt sind am Flughafen Dresden mehr als 2.500 Menschen
in rund 100 Firmen tätig. Zum Beispiel rüstet die EADS Elbe Flugzeugwerke
GmbH Passagiermaschinen der Airbus-Familie zu Frachtmaschinen um. Die IMA
Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH hat sich mit der IABG
Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH auf dem Gebiet der Flugzeugtests
fest etabliert. In einer gemeinsamen Halle beider Unternehmen lief
unlängst der Ermüdungsversuch am neuen Großraumflugzeug Airbus A380-800
an.