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Erste Flugausfälle am zweiten Streiktag

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Am zweiten Tag des Streiks des Boden-
und Kabinenpersonals der Lufthansa sind erstmals Flüge ausgefallen.
Am Dienstag konnte die größte deutsche Fluggesellschaft neun
Kurzstreckenflugzeuge aufgrund von Wartungsausfällen nicht einsetzen.
Nach Lufthansa-Angaben wurden deshalb 70 Flüge auf innerdeutschen
sowie innereuropäischen Strecken gestrichen. Angaben über die Zahl
der betroffenen Passagiere machte die Lufthansa nicht. Die
Gewerkschaft ver.di wiederum sagte nicht, wie viele ihrer Mitglieder
sich am Streik beteiligten. Neben den Schwerpunkten in Frankfurt am
Main und Hamburg hatte ver.di am Dienstag auch Berlin, Nürnberg und
Stuttgart in den unbefristeten Arbeitskampf einbezogen.

Nach Lufthansa-Angaben entsprechen die 70 ausgefallenen Flüge drei
Prozent der gesamten Flüge der Airline am Dienstag. Diese lägen
normalerweise bei knapp 2000 und werden mit 520 Maschinen bedient.
Davon hätten neun wegen des Streiks nicht gewartet werden können.
Unter anderem fielen im Laufe des Tages Flüge von Deutschlands
größtem Flughafen Frankfurt nach Genf, München und Zürich aus. Bis
zum frühen Dienstagnachmittag gab es laut Lufthansa-Sprecher Patrick
Meschenmoser auch keine streikbedingten Verspätungen, auch nicht bei
Intercontinentalflügen.

Die Auswirkungen auf die Passagiere will der Konzern Meschenmoser
zufolge weiterhin so gut wie möglich abfedern. Entweder würden die
Reisenden auf andere Lufthansa-Flüge oder Partnerfluggesellschaften
umgebucht, oder die Flugtickets werden in Bahntickets getauscht. Die
Ausfälle habe es auch nur auf Strecken gegeben, die das Unternehmen
mehrmals täglich bediene.

ver.di werde den Druck auf die Lufthansa aufrecht erhalten oder
zum Wochenende noch steigern, wenn es kein neues Verhandlungsangebot
vom Lufthansa-Vorstand gebe, betonte der Streikkoordinator bei ver.di
Bayern, Frank Riegler.

Lufthansa wird nach eigenen Angaben weiter Gegenmaßnahmen treffen,
um die Auswirkungen der Streiks so gering wie möglich zu halten. Wenn
der Streik ausgedehnt werde, sei jedoch nicht absehbar, ob diese dann
noch erfolgreich seien, sagte Meschenmoser. Es sei auch unklar, wie
sich eine Fortsetzung des Streiks auf das weitere Buchungsverhalten
der Kunden auswirken werde. Passagiere sollten sich auf der
Lufthansa-Homepage oder unter der Rufnummer 0800 – 8506070 über ihre
Flüge informieren.

ddp/nas/ghe