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Wer jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, ist im Geschäftsleben besser dran

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Frei nach dem Motto, Kontakte schaden nur dem, der keine hat, ist „Networking“ an für sich nichts wirklich Neues: Bereits in der Antike bildeten sich politische Interessensgruppen und im Mittelalter schlossen sich Handwerker zu Gilden zusammen. Dennoch steht Netzwerkarbeit schon immer unter dem Verdacht von Klüngel, Seil- oder Vetternwirtschaft, weil es hier nicht darum geht, was man kann, sondern wen man kennt. Die berechtigte Sorge, Informationen und Posten könnten unter der Hand vergeben werden, ist jedoch nur ein Aspekt, weshalb „Vitamin-B“ häufig einen faden Beigeschmack hat. Ein anderer Aspekt ist schlicht der Neid der „Besitzlosen“.

Schon in den siebziger Jahren wollte der Soziologe Mark Granovetter wissen, wie Menschen an ihre Jobs gekommen sind. Sein Fazit: Nicht die engen Freunde oder Familienangehörigen, also die „strong ties“ sind für den Kontakt zum Arbeitgeber ausschlaggebend, sondern die „weak ties“ – also die Freunde von Freunden oder sogar deren Freunde. Geschäfte kommen also seltener um die erste, sondern vor allem um die zweite oder dritte Ecke zustande (Quelle: brand eins, Dossier, Netzwerke, Mario Sixtus).

Wer jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, macht also leichter und schneller Geschäfte. Das war schon immer so. Doch früher waren Geschäftskontakte wohlgehütete Geheimnisse, desjenigen, der sie besaß. Heute im Zeitalter des Internets werden Geschäftsbeziehungen zunehmend transparenter. Wer hier mitspielen will, muss also eine gewisse Offenheit mitbringen bzw. darf die Öffentlichkeit nicht scheuen. Foren wie Xing oder LinkedIN machen das strategische Knüpfen von Kontakten für Jedermann möglich und theoretisch könnten wir unsere Kontakte rasant potenzieren. Doch praktisch sollte man sich nicht einfach nur so auf seine Kontakte verlassen, denn der Kontakt allein bringt noch lange keinen Auftrag.

ZEITGEIST at work hat hier ein paar goldene Regeln des erfolgreichen „Netzespinnens“ auf einen Blick zusammengestellt:

– Qualität vor Quantität

Gerade für Freelancer sind Internetportale eine große Chance an Aufträge heran zu kommen. Doch genau wie in Zeiten, in denen es keine virtuellen Netzwerke gab, gilt auch heute: Ein Kontakt ist nur dann wertvoll, wenn er auch persönlicher Natur ist. Deshalb ist es wichtig, den Austausch individuell zu suchen und zu pflegen. Nur zielgerichteter und engagierter Kontaktaufbau ist auf Dauer auch profitabel. Ein Adressbuch der Eitelkeiten mit lauter losen Kontakten macht keinen Sinn. Karteileichen also regelmäßig aussortieren.

– Gib mehr als Du nimmst

Zwar lebt eine Beziehung von der richtigen Balance aus Geben und Nehmen, doch sollte man beim Netzwerken nicht akribisch aufrechnen oder enttäuscht sein, wenn nicht gleich etwas zurück kommt. Kaum etwas ist im Networking nämlich so erfolglos wie Druck: Kannste- mal-eben-schnell funktioniert nur selten. Ausdauer, Information und Präsenz hingegen sind Markenzeichen von erfolgreichen Netzwerkstrategen, die beherzigen, dass gut Ding Weile haben will.

– Nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen

Wer zu schnell auf einseitige Vorteile aus ist, wird lernen müssen, dass man sich mir dieser Vorgehensweise gerne aus dem Rennen bzw. aus dem Netz katapultiert. Profiteure ohne Feinschliff in Umgangsformen sind nirgends gerne gesehen und vergraulen außerdem wichtige Leute aus dem gehobenen Management. Diese verlassen eine Plattform nämlich geradezu fluchtartig, wenn sie dort zu sehr genervt werden.

– Riskieren Sie nicht Ihren guten Ruf

Ein Netzwerk lebt von Empfehlungen, deshalb sollte man damit auch sehr sorgsam umgehen. Wer aus reiner Gefälligkeit einen anderen empfiehlt, muss dabei immer bedenken, dass diese auf ihn zurück und ihm auch auf die Füße fallen kann. Deshalb immer daran denken, dass man für jede Empfehlung mit seinem eigenen Namen bürgt.

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