Start News VMF-Restwert-Indikator sinkt innerhalb von 12 Monaten um 4 Prozentpunkte

VMF-Restwert-Indikator sinkt innerhalb von 12 Monaten um 4 Prozentpunkte

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Der VMF-Restwert-Indikator* hat im Februar einen neuen Tiefststand erreicht. Mit knapp 37,12 Prozent der unverbindlichen Preisempfehlung (UPE) der Hersteller bekommt man für sein Fahrzeug so wenig, wie noch nie. Das zeigt der Langzeitvergleich des Verbands markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF), bei dem monatlich der Verkauf von 10.000 gebrauchten Fahrzeugen simuliert wird. Im Ergebnis erhält man den durchschnittlichen Wiederverkaufswert, also den zu erzielenden Restwert der circa drei Jahre alten Pkws . Gemessen am Durchschnittspreis der Neuwagen von 26.000 Euro (Daten des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes für 2008), bedeutet das eine Reduktion des Restwertes von 1.040 Euro pro Fahrzeug. In einigen Fällen reicht das bei weitem nicht aus, insbesondere nicht bei Fahrzeugen mit hohem Hubraum wie hier besonders der SUV`s. Die durchschnittlichen Neuwagepreise werden nach Angaben des Kraftfahrt-Verbandes 2009 durch „Downsizing“ beim Pkw-Kauf um weitere 500 Euro auf durchschnittlich 25.500 Euro sinken.

Die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller.
Nachdem die Gebrauchtwagenpreise/Restwerte von Januar bis September 2008 bereits um 1,3 Prozentpunkte gesunken sind, zeigt der Indikator nun alleine seit Oktober ein weiteres Minus von über 2,6 Prozentpunkten. „Die Rückgänge werden in einem kürzerem Zeitraum immer höher und ein Ende ist nicht in Sicht“, sagt Michael Velte, der Vorstandsvorsitzende des VMF und Geschäftsführer der Deutschen Leasing Fleet. Und weiter: „Eine so alarmierende Situation gab es bisher nicht. Wer jetzt noch mit falsch kalkulierten Restwerten oder künstlichen Herstellersubventionen versucht die Leasingraten aufzuhübschen und den Verkauf anzukurbeln, der tut sich selbst, aber vor allem auch den Kunden und dem Markt keinen Gefallen.“ Der VMF steht für verlässliche, faire Qualitätsstandards und Zukunftssicherung, auf die sich alle Mitglieder verpflichtet haben. „Eine solide Kalkulation ist aber schon immer Grundlage unseres Geschäfts. Und das macht auch für den Kunden über die gesamte Laufzeit gesehen betriebswirtschaftlich Sinn.“, unterstreicht der Verbandschef.

Vorsicht an der Bahnsteigkante
Fuhrparkkunden aber auch private Leasingkunden müssen die Gebrauchtwagenmärkte im Blick haben. Für einen Privatkunden ist es schwieriger, hat aber direkte Auswirkungen auf die Kosten seines Leasingvertrages, da es sich bei Privatleasing meist um Finanzleasing handelt. Die Auswahl des Vertrags erfolgt oftmals so, dass das günstigste Angebot genommen wird. Damit die Vorteile von Leasing voll genutzt werden können und es bei Vertragsende kein böses Erwachen gibt, muss auch hier auf die Qualität und Seriosität des Anbieters sowie die gesamte Vertragslaufzeit mit ihrer Kostenentwicklung geachtet werden.
Für die Kunden professioneller Fuhrparkmanagementgesellschaften ist die Beobachtung und Abgleich der Restwertentwicklung in der Regel Teil des Gebrauchtwagenmanagements des jeweiligen Dienstleisters und damit inklusive. Aber auch die „Faire Fahrzeugbewertung“ durch den VMF nimmt aus Kundensicht noch mehr an Bedeutung zu, denn auch die Berechnung von Schäden am Vertragsende ist ein sensibler Punkt in einem Vertrag. Und in Phasen von sinkenden Restwerten wissen Kunden allzu oft davon zu berichten, dass das vermeintlich günstigste Angebot sich am Vertragsende als teuer darstellt. Laut Velte fahren die Kunden der im VMF vernetzten Gesellschaften besonders gut. „Die Qualitätsstandards des VMF haben sich als erfolgreich bewiesen.“

Fazit
Die politischen Impulse durch die „Abwrackprämie“ für Privatpersonen von 2.500 Euro haben auf den Gebrauchtwagenmarkt eher einen negativen Einfluss. Potenzielle private Käufer jüngerer Gebrauchtwagen werden motiviert, sich für einen Neuwagen zu entscheiden, wollen sie in den Genuss kommen. Für Unternehmen, Selbständige und Freiberufler spielt die Subvention gar keine Rolle. Es gibt immer noch eine hohe Gebrauchtwagenmarktübersättigung, die den Abwärtstrend noch einmal verstärken wird – zumindest für 2009. Nach den Beobachtungen der Branchenexperten vom VMF haben die meisten unabhängigen Leasinggesellschaften bereits Anpassungen bei den kalkulatorischen Restwerten vorgenommen und weitere werden sicher folgen.

Die Herstellergesellschaften folgen dem nur zögerlich. Der Restwert ist bei einigen nach wie vor Spielmasse der Verkaufsförderung. Das hat sich über Jahre eingebürgert, und es ist dann ein schmerzhafter Prozess, das zurück zu fahren.. Aber die Quersubventionen funktionieren heute nicht mehr, da die Nachfrage im Keller ist und entweder der Hersteller oder der Kunde am Ende draufzahlen muss. Ein nur zeitlich verschobenes Problem bleibt ein Problem. Der VMF empfiehlt klar und sauber zu kalkulieren. „Das Prinzip Hoffnung hat bei Finanzangelegenheiten noch nie funktioniert, wie wir gerade schmerzhaft erleben.“

*Der VMF-Restwert-Indikator
Aus einem in Oktober 2007 „eingefrorenem“ Bündel von circa 10.000 Fahrzeugen verschiedener Fabrikate, Modelle, Laufzeiten und Laufleistungen, also einem typischer Weise in einem gewerblichen Fuhrpark genutzten Mix, wird jeden Monat eine Bewertung nach Eurotax-Schwacke zu Händlereinkaufspreisen ermittelt. Durch diese monatliche Bewertung der theoretischen Vermarktung kann man den Werteverlauf des Gebrauchtwagenmarktes sehr gut verfolgen.

www.vmf-fuhrparkmanagement.de