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Virgin Atlantic und Cathay Pacific unter Verdacht

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Großbritanniens Monopolkommission (Office of Fair Traing, OFT) wirft Cathay Pacific Airways Ltd. und Virgin Atlantic Airways Ltd. vor, heimliche Preisabsprachen über Tarife für die Verbindung London – Hong Kong getroffen und damit einen klaren Wettbewerbsverstoß begangen zu haben.



Beide Fluggesellschaften sollen sich im Zeitraum von 2002 bis 2006 intensiv untereinander ausgetauscht und gemeinsame Strategien in Bezug auf die Flugpreise und andere wirtschaftliche Angelegenheiten entwickelt haben, berichtet das Wall Street Journal. Die Verbindung zwischen Großbritannien und Hong Kong ist eine der intensivst genutzten und meist frequentierten Langstrecken weltweit.

Unter Inanspruchnahme der Kronzeugenregelung ging Cathay Pacific von sich aus auf die Wettbewerbsbehörde zu. Sie hofft dadurch einer Strafe zu entgehen. Vorausgesetzt, Cathay Pacific wird weiter mit der Überwachungsbehörde zusammenarbeiten, wird die Airline wahrscheinlich keine Konsequenzen zu befürchten haben, heißt es denn auch von Seiten der OFT.

„In einer funktionierenden Marktwirtschaft ist es unabdingbar, dass Wettbewerber ihre Preise unabhängig voneinander bilden. Es darf keinesfalls so sein, dass sie sich in ungesetzlicher Weise zusammentun, wie dies hier geschehen ist“, sagte Ali Nikpay, OFT’s oberster Chef für Kartellangelegenheiten. Bevor Maßnahmen ergriffen werden, soll beiden Fluggesellschaften Gelegenheit gegeben werden, sich zu den Vorfällen zu äußern.

Virgin Atlantic streitet alle Vorwürfe energisch ab. „Wir werden den Vorwürfen mit alller Macht entgegentreten“, ließ Virgin Atlantic in einer Stellungnahme wissen. Der Carrier glaube nicht, dass er in irgendeiner Weise gegen die Interessen seiner Kunden verstoßen habe. Die Fluggesellschaft fügte hinzu, es gebe bis heute keinen definitiven Nachweis für ein Fehlverhalten. Seitens Cathay Pacific sagte ein Sprecher lediglich, die Gesellschaft wolle keinen Kommentar abgeben.

Virgin Atlantic steht nicht zum ersten Mal im Verdacht, gegen Kartellauflagen verstoßen zu haben. 2007 entkam die Gesellschaft einer Strafe durch die Verfolgungsbehörden, ebenfalls wegen verbotener Preisabsprachen. Damals ging es um die Flugstrecken zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten.

Seinerzeit wurde British Airways zu einer Strafe von 269 Mio. Pfund verdonnert.

Quelle: dmm.travel