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Vereinigung Cockpit fordert Nachbesserung

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Der 36-stündige Pilotenstreik bei der
Regionalfluggesellschaft Cityline der Deutschen Lufthansa hat
offenbar keine Annäherung in dem festgefahrenen Tarifstreit gebracht.
Die Deutsche Lufthansa verteidigte am Freitag ihr Angebot. Die
Pilotenvereinigung Cockpit fordert hingegen weiter eine Nachbesserung
der Offerte und schließt neue Arbeitsniederlegungen nicht aus. Wegen
des am Freitag planmäßig um 12.00 Uhr beendeten Arbeitskampfes fielen
am Donnerstag und Freitag insgesamt 500 von 570 Flügen aus.

Allein am Freitag wurden 140 von 170 Flügen bei Cityline
gestrichen, wie ein Lufthansa-Sprecher sagte. Doch bereits für den
Nachmittag wurde mit einer Normalisierung gerechnet. Am Samstag
sollten keine Ausfälle mehr zu erwarten sein. Als Spätwirkung des
Streiks der Gewerkschaft ver.di in der vergangenen Woche fielen am
Freitag zudem noch 40 Flüge bei der Lufthansa aus. Bis Freitag wurde
hier nach einem Notflugplan geflogen. Auch hier soll es ab Samstag
nur noch vereinzelt zu Aufällen kommen.

Unterdessen rief die Lufthansa die Piloten zur Rückkehr an den
Verhandlungstisch auf. Streiks gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit
und damit Arbeitsplätze, sagte Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber der
«Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitagausgabe). Er forderte die
Streikenden auf, ihr Gehaltsniveau mit dem bei der Konkurrenz zu
vergleichen. «Sie verdienen bereits in der Größenordnung 20 bis 25
Prozent mehr als vergleichbare Piloten im Regionalverkehr», sagte er.
Angesichts «unüberhörbarer Alarmglocken» in der Luftfahrtbranche
sägten die Piloten mit ihrem Streik an dem Ast, auf dem sie säßen.

Lufthansa-Sprecher Klaus Walther verteidigte das Angebot an die
Cityline-Piloten. «Wir denken, 5,5 Prozent plus 7000 Euro
Einmalzahlung sind eine Basis, auf der man verhandeln kann», sagte
Walther im ARD-«Morgenmagazin». Zuletzt bot Cityline den Piloten eine
Gehaltsanhebung rückwirkend zum 1. Juli 2008 um 3,0 Prozent und um
weitere 2,5 Prozent zum 1. Januar 2009. Daneben sollte bei einer
Laufzeit von 18 Monaten eine Einmalzahlung zwischen 5000 und 7000
Euro erfolgen. Der Sprecher machte deutlich, dass die Lufthansa auch
den Spruch eines neutralen Dritten akzeptieren würde.

Die Pilotenvereinigung Cockpit sieht das allerdings anders. «Wir
fordern dringend ein verbessertes Angebot», sagte
Cockpit-Vizepräsident Nils Stüben im ARD-„Morgenmagazin. Schließlich
trage Cityline maßgeblich zum Rekordgewinn der größten deutschen
Fluggesellschaft bei. Falls eine verbesserte Offerte ausbleibe, seien
weitere Streiks nicht auszuschließen. Mit dem Streik zeigte sich
Cockpit zufrieden. Die Beteiligung habe gezeigt, dass die Piloten
geschlossen hinter Cockpit stünden.

ddp.djn/rab/mwo