Die Auswahl des passenden Verkehrsmittels für Geschäftsreisen ist für Travel Manager ein Balanceakt. Einerseits sollen Reisende komfortabel und zügig an ihr Ziel gelangen, andererseits müssen Kosten im Blick behalten und Nachhaltigkeitsziele erfüllt werden. Die Bahn gewinnt als umweltfreundliche Alternative zum Flugzeug an Bedeutung und punktet besonders bei Inlandsreisen. Zentrale Bahnhöfe ersparen lange Anfahrtswege und Transferkosten, Tickets sind kurzfristig buchbar und Zugreisen ermöglichen produktives Arbeiten.
In der Praxis gestaltet sich der Umstieg von Flug- auf Bahnreisen jedoch schwierig: Laut einer aktuellen SAP-Concur-Studie nehmen lediglich 7 % der deutschen Travel Manager keine Hürden wahr, wenn in ihrem Unternehmen eine stärkere Nutzung der Bahn angestrebt wird. Neben Komfort-Aspekten wie der Internetverbindung und Pünktlichkeit sind vor allem die strukturellen Hürden entscheidend.
Was sind die Hürden bei der Umstellung von Flug auf Zug?
Die größte Herausforderung stellt mit 36 % die eingeschränkte internationale Zusammenarbeit zwischen Bahngesellschaften dar, welche zu einer komplizierteren Reiseplanung und erschwerten Ticketbuchungen über Ländergrenzen hinweg führt. Dadurch sind Bahnreisen hauptsächlich im Inland das Verkehrsmittel der Wahl. Laut aktueller VDR-Geschäftsreiseanalyse nutzt fast jedes dritte Unternehmen (29 %) für mehr als die Hälfte der innerdeutschen Geschäftsreisen die Bahn. Bei Flugreisen sind es lediglich 4 %. Im europäischen Ausland bleibt hingegen das Flugzeug führend.
Grund für die ausbleibende Umsetzung flächendeckender Bahnreisen sind fragmentierte Inhalte, länderspezifische Richtlinien und fehlende europäische API-Standards. Sie erschweren die Nutzung von Online-Buchungstools (OBT) für Geschäftsreisen mit der Bahn. Ein übergreifendes System für die Bahnnutzung ist daher wichtig.
Darüber hinaus führen die eingeschränkte Integration der Bahn in Travel-Management-Systeme (27 %), begrenzte Umbuchungs- und Stornierungsmöglichkeiten (29 %) sowie fehlende Standards bei der CO₂-Berechnung (16 %) dazu, dass der Wechsel vom Flugzeug auf die Schiene für viele Unternehmen weiterhin eine Herausforderung bleibt – im Inland ebenso wie im Ausland.
SAP Concur und Trainline erleichtern grenzüberschreitende Geschäftsreisen mit der Bahn
Durch die Partnerschaft mit Trainline hat SAP Concur die technischen Voraussetzungen für grenzüberschreitende Bahnbuchungen geschaffen. Die Integration führt aktuellen Bahncontent verschiedener europäischer Bahnanbieter in einer Lösung zusammen und vereinfacht so den Buchungsprozess über Ländergrenzen hinweg. Dadurch werden bestehende Hürden abgebaut und nachhaltige Mobilität gefördert.
Schritt für Schritt zu nachhaltigeren Reiseoptionen
SAP Concur erweitert das europäische Bahnangebot im neuen Concur Travel stetig: Seit Mai 2025 sind die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) über Trainline integriert. Im November kamen auch die spanischen Anbieter Renfe und Iryo über Trainline hinzu. In der ersten Jahreshälfte von 2026 ergänzen Eurostar, SNCF und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) das Angebot. Neben der Zusammenführung verschiedener europäischer Anbieter in einer Lösung wird es auch möglich sein, die Fahrt mit verschiedenen Bahnanbietern auf einer Strecke in einer einzigen Transaktion zu buchen. Die sogenannte „Journey-Stitching“-Funktion von Trainline sorgt für einen noch einfacheren Buchungsprozess.
In Concur Travel kann in Zukunft aktiv auf den Umstieg von Flug auf Bahn hingewiesen werden: Bei Flugsuchen werden für bestimmte Routen automatisch alternative Bahnverbindungen vorgeschlagen. Die Funktion wird noch in diesem Jahr für Amtrak in den USA ausgerollt, im kommenden Jahr folgen weitere Bahnanbieter. Reisende können so Bahn und Flug hinsichtlich Reisezeit, Komfort und CO₂-Bilanz direkt miteinander vergleichen.
Quelle: SAP Concur / Bild: Pixabay
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