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Ryanair zieht sich nicht vom Flughafen Hahn zurück

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Ryanair zieht sich nicht vom
Flughafen Hahn zurück. Die irische Fluggesellschaft werde entgegen
bisherigen Androhungen weder ihre Flotte auf dem Flughafen im
Hunsrück reduzieren, noch sich komplett zurückziehen, sagte der
rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) am
Montag in Mainz. Die vom Flughafenbetreiber geplante Passagiergebühr,
der sogenannte Hahn-Taler, werde nun doch nicht eingeführt.

Die Drohungen der Fluggesellschaft, aus Protest gegen die Gebühr
ihre Flotte abzubauen, sei «mehr als ernst gewesen». An der vom
Hahn-Hauptgesellschafter Fraport AG beschlossenen Gebühr festzuhalten
und Ryanair zu verlieren, wäre «unverantwortlich und töricht»
gewesen, sagte Hering. 6000 bis 8000 Arbeitsplätze der Region seien
vom Flughafen abhängig. Der Minister verwies zudem auf die
Zukunftsaussichten des Airports. «Wir wollen ein weiteres Wachstum
gewährleisten», betonte der Minister. In diesem Jahr werde mit 4,5
Millionen Passagieren gerechnet (2008: vier Millionen).



Das Land Rheinland-Pfalz sei bereit, mehr Verantwortung als
Flughafengesellschafter zu übernehmen und sich finanziell mehr zu
engagieren. «Die Verhältnisse in der Gesellschafterstruktur könnten
sich kurzfristig ändern», sagte Hering. Bislang halten die Länder
Hessen und Rheinland-Pfalz als Gesellschafter jeweils 17,5 Prozent
der Flughafenanteile und die Fraport AG 65 Prozent. Nach
Informationen des Südwestrundfunks (SWR) will das Land
Rheinland-Pfalz die Anteile der Fraport AG übernehmen. Offiziell
bestätigt wurde dies bislang nicht.

Ryanair hatte im Dezember als Reaktion auf die angekündigte Gebühr
gedroht, «eine Vielzahl» der 50 Flugverbindungen am Hahn zu
streichen. Für Dienstag hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge
eine «signifikante Ankündigung für Frankfurt Hahn» geplant. Laut
Medienberichten wollte die Airline sechs der elf Maschinen am
Flughafen Hahn abziehen.

ddp/sae/muc