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Ryanair-Chef prophezeit Pleitewelle bei Fluggesellschaften

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Angesichts des drastischen Anstiegs der
Ölpreise erwartet der Chef von Europas größter Billigfluglinie Ryanair,
Michael O’Leary, eine Pleitewelle bei Fluggesellschaften. „Öl kostet 120
Dollar pro Barrel. Wenn das die nächsten zwölf Monate so bleibt, wird mancher
Wettbewerber noch pleite gehen,“ sagte O’Leary der „Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung“. Nach Ansicht von O’Leary steckt besonders Air Berlin in
großer Not: „Air Berlin ist verloren.“ In fünf Jahren werde es auf dem
deutschen Markt nur noch Lufthansa und Ryanair geben.

Die hohen Preise für Rohöl und Kerosin setzen Fluggesellschaften stark
unter Druck. Die Lufthansa hatte erst kürzlich verkündet, die
Treibstoffzuschläge für Flugreisen weiter zu erhöhen. O’Leary will trotz hoher
Kosten auf solche Zuschläge verzichten: „Wir garantieren: Es gibt keine
Treibstoffzuschläge.“ Trotz eines zu erwartenden Wirtschaftsabschwungs wolle
er zudem „schneller wachsen“, sagte er der Zeitung. „Wir verdoppeln unsere
Größe in den nächsten vier Jahren, indem wir die Flugpreise um wahrscheinlich
50 Prozent senken.“ Einen Zukauf in der Luftfahrtbranche schließt der
Ryanair-Chef derzeit aus. Auch Transatlantikflüge werde es mit Ryanair nicht
geben. Ebenso werde die Linie große Drehkreuz-Flughäfen wie Frankfurt und
Heathrow nicht anfliegen.

AFP/pep/ilo