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Russland besser als China

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In etlichen Branchen lassen sich in Russland künftig Milliarden verdienen, allen aktuellen Wirrnissen zum Trotz. Das ist das Ergebnis einer Exklusivstudie der Unternehmensberatung Bain für manager magazin, über die das Wirtschaftsblatt in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstag: 22. August) berichtet. Die Consultants haben russische Wirtschaftsbereiche durchforstet, Wachstumspotenziale geschätzt und Strategien entwickelt für ein erfolgreiches Russlandgeschäft. Das Fazit der Berater: Als verlängerte Werkbank tauge Russland nicht; der Charme liege in einem Absatzmarkt mit 140 Millionen Verbrauchern, die immer kaufkräftiger würden.

Die Gruppe der Besserverdiener wächst laut Bain rasant: Bis 2010 werde der Anteil russischer Haushalte mit einem Jahreseinkommen von mehr als 10000 Dollar auf 57 Prozent steigen (und sich damit gegenüber 2005 mehr als verdoppelt haben). Vor allem in den Branchen Banken, Automobil und Konsumgüter sehen die Berater riesige Wachstumsaussichten für ausländische Unternehmen. Bain-Umfragen zufolge schneide Russland aus Investorensicht in vielen Punkten deutlich besser ab als China. „Investitionen rechnen sich schneller, der Wettbewerb ist weniger hart“, sagte Bain-Partner Thomas Gumsheimer dem manager magazin.

„Der russische Markt marschiert unheimlich los“, sagte Carl-Peter Forster, Europachef des Autokonzern General Motors, gegenüber dem manager magazin.
Dabei würden deutsche Autos vermehrt nachgefragt. Im ersten Halbjahr 2008 war Opel mit 54 000 neu zugelassenen Fahrzeugen die am stärksten wachsende Marke in Russland. Forster: „Dass Opel dort so gut läuft, das hat uns selbst überrascht.“ Jetzt gehe es darum, in ausreichendem Maße westliche Autozulieferer nach Russland zu locken. Das ist für Forster in Zukunft „der größte Engpass“.