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Rasselbande oder Risiko

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Am kommenden Wochenende startet die neue Bundesligasaison. Im letzten Jahr wurden neue Spielpläne eingeführt. Der gemeine Fußballfan kann seiner Leidenschaft von Freitagabend bis Montagabend frönen und sich am Radio, Fernseher oder PC fürchterlich aufregen oder unglaublich freuen.
Bei „englischen Wochen“ gibt es gar rund um die Uhr Fußball. Und es gibt zehntausende Fußballanhänger, die ihre Mannschaft bei Auswärtsspielen in der ganzen Republik durch Anwesenheit unterstützen.

Es bleibt dabei nicht aus, dass sich Fans und Geschäftsreisende über den Weg laufen.
Sei es nun in der Innenstadt des Spielorts, in den Zügen und auf dem Bahnhof oder auf der Autobahn, also auf den Rastplätzen und Raststätten.
Ein mitunter zweifelhaftes Vergnügen, was jeder Reisende bestätigen kann, der einmal in den Kontakt mit Anhängern gekommen ist.
Da stellt sich die Frage, wie man sich verhalten soll, wenn ein Fanbus auf die Raststätte auffährt oder ein Sonderzug im Bahnhof ankommt.

Grundsätzlich kann man sagen, dass von der absoluten Mehrheit der Fußballfans keinerlei Gefahr ausgeht. Auch wenn es sehr bedrohlich aussieht, wenn ein Bus mit 60 oder mehr Fans an der Raststätte ankommt und in Vereinsfarben gekleidete, teils alkoholisierte Jugendliche bzw. Heranwachsende grölend aus dem Bus wanken, in der einen Hand eine Zigarette in der anderen eine Flasche Bier und Vereinslieder von sich geben. Ein Teil von ihnen wird sich Richtung Toilette bewegen, ein anderer Teil hat eine schwächere Blase und sucht den nächsten Zaun auf. Meist folgt noch ein kurzer Besuch im Shop, bevor die Fans ihre Reise fortsetzten, schließlich wollen sie ja zum Anpfiff im Stadion sein.

In der Regel verlaufen solche Stopps problemlos. Keine Regel ohne Ausnahme. Sitzen im Bus Problemfans, sind Geschäftsreidende gut beraten, Abstand zu halten, Provokationen aus dem Weg zu gehen und sich auch nicht in Auseinandersetzungen einzumischen. Sehen sie eine drohende Eskalation, in welcher Form auch immer, rufen sie die Polizei. Sie selbst sollten nicht das Risiko eingehen, und sich mit Fußballfans anlegen. Beobachten sie Straftaten, können sie mit ihrem Handy die Situation festhalten. So können sie sich als möglicher Zeuge der Polizei zur Verfügung stellen. Achten sie darauf, dass sie beim filmen nicht beobachtet werden, sie laufen sonst Gefahr ins Visier der Krawallbrüder zu geraten.
Fahren sie auf eine Raststätte und sehen Fußballfans, können sie jeglichem Konflikt aus dem Weg gehen, indem sie weiterfahren und entweder den nächsten Parkplatz ansteuern, die nächste Ausfahrt nutzten oder bis zur nächsten Raststätte fahren. Grundsätzlich sollten sie sich sagen: Sicher ist sicher!

Eine weitere Anreisemöglichkeit ist die Bahn.
Wenn Entlastungszüge eingesetzt werden, kommen Bahnreisende nur am Bahnhof oder in Bahnhofsnähe in Kontakt mit Fußballfans. Sonderzüge werden von der Polizei begleitet und zusätzlich von zum Teil starkem Polizeiaufgebot am Bahnhof in Empfang genommen.
Weichen sie diesen Fangruppen im Bahnhof am besten aus, indem sie entweder den Bahnhof für die zeit der Ankunft der Fußballfans verlassen, oder gehen sie auf ein Gleis, an dem kein Sonderzug eintrifft. In Sonderzügen werden meist mehrere hundert Fans transportiert. Das Gefahrenrisiko steigt mit der Menge der Fans und deren Gewaltbereitschaft. Rivalitäten unterschiedlicher Fangruppen heizen die Stimmung an. Gegnerische „Fans“ empfangen die Kontrahenten am Bahnhof und nicht selten kommt es zu Auseinandersetzungen unterschiedlicher Fangruppen. Wer entsprechend Abstand hält, ist auf der sicheren Seite. Die Anwesenheit der Polizei bedeutet für Geschäftsreisende nicht unbedingt Sicherheit. Im Fall von Ausschreitungen greift die Polizei oft überhart durch. Um eine Menge auseinander zu treiben, wird sowohl Reizgas als auch der Schlagstock eingesetzt. Befinden sie sich im direkten Umfeld einer solchen Auseinandersetzung, laufen sie Gefahr, in die Maßnahmen der Polizei zu geraten. Die Sicherheitskräfte werden nicht einzeln fragen, wer alles dazugehört.

Besondere Vorsicht gilt auch am Spieltag in den Innenstätten der Gastmannschaft. Bei Risikospielen kommt es immer wieder auch in den Innenstädten zu Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans und den Sicherheitskräften. Zwar ist die Polizei grundsätzlich bemüht, größere Gruppen anreisender Fußballanhänger auf direktem Weg ins Stadion zu geleiten und nach Spielende die Fans „schnellst möglichst“ wieder los zu werden. Das gelingt aber nicht immer.
Grundsätzlich kann man nur empfehlen: Machen sie einen Bogen um große Fangruppen.