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Öffentliche Hand verschwendet Milliarden bei Dienstreisen

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Mindestens 1,1 Milliarden Euro pro Jahr
könnte die Öffentliche Hand nach einer Studie der
Unternehmensberatung BearingPoint einsparen, wenn sie die
Dienstreisen ihrer Mitarbeiter effizienter kontrollieren und
abwickeln würde. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Euro in seiner
Oktober-Ausgabe (erscheint am 23.September). Nach Einschätzung von
BearingPoint könnten mindestens zehn Prozent bei den direkten Kosten
der Reise und 15 bis 20 Prozent bei der Abwicklung eingespart werden.
Die Studie, die BearingPoint im Auftrag des Verbandes Deutsches
Reisemanagement (VDR) erstellt hat, zeigt, dass besonders die
kleineren Behörden und Staatsbetriebe mit weniger als 250
Mitarbeitern kaum Bereitschaft zum Sparen zeigen. So sehen 97 Prozent
von ihnen kein Potenzial mehr für Einsparungen bei Dienstreisen.

„Im öffentlichen Sektor müssen die gleichen strengen Maßstäbe bei
den Reisekosten angelegt werden wie in der Privatwirtschaft. Die
öffentliche Hand muss endlich auch das Know-how nutzen, das in der
Wirtschaft zur Verfügung steht“, fordert VDR-Präsident Michael
Kirnberger gegenüber Euro. Schuld an der Verschwendung sei aber nicht
nur Gedankenlosigkeit der Mitarbeiter. „Häufig sind die Vorschriften
und Verfahren in den Behörden so kompliziert, dass Einsparungen bei
den Reisekosten gar nicht erzielt werden können“, kritisiert die
Geschäftsreise-Expertin Kirsi Hyvärinen von BearingPoint. „Es müssten
zahlreiche Gesetze geändert werden“, so Hyvärinen, „damit
professionelles Reisekostenmanagement in die Behörden einziehen
kann.“

Quelle: Euro – das Magazin für Geld und Wirtschaft