Start News Marktbedingungen nehmen Einfluss auf Reisepreise

Marktbedingungen nehmen Einfluss auf Reisepreise

139

Laut dem Global Travel Price Outlook 2017 wird es im kommenden Jahr sechs Hauptrisiken geben, die Einfluss auf die Reisepreise und auf die gesamte Wirtschaft haben. Diese Risiken sind: die Marktentwicklungen der Schwellenländer, Turbulenzen an den Finanzmärkten, geopolitische Risiken, Unsicherheiten, die mit dem Brexit-Referendum in Verbindung stehen, sowie der potentiell schwankende US-Zinssatz und die Ölpreise. Generell ist laut Studie damit zu rechnen, dass die Reisepreise 2017 geringfügig steigen oder unverändert bleiben.
„Während die Nachfrage nach Geschäftsreisen weiterhin stabil ist, müssen Reiseeinkäufer beim Implementieren von Reiseprogrammen in Bezug auf die weltweit bestehenden Unsicherheiten flexibler denn je reagieren“, sagt Jeanne Liu, Foundation Vice President for Research bei der GBTA. „Unsere Prognose zeigt, dass die Reisepreise nur wenig bis gar nicht ansteigen werden. Die große Herausforderung für erfolgversprechende Reiseprogramme wird aber die permanente Beobachtung und schnelle Anpassung an die sich ständig ändernde Lage weltweit sein.“
Die jährliche Studie Global Travel Price Outlook wird von der GBTA Foundation, der Bildungs- und Forschungsstiftung der Global Business Travel Association (GBTA), in Zusammenarbeit mit Carlson Wagonlit Travel (CWT), einem weltweit führenden Anbieter im Geschäftsreise-, Meetings- und Eventmanagement, herausgegeben. Sie erscheint bereits zum dritten Mal und enthält Prognosen zu Preisentwicklungen für Flugreisen, Hotelübernachtungen, Mietwagen sowie Meetings & Events für das kommende Jahr auf globaler, regionaler und Länder-Ebene.
„Es ist ein relativ niedriges, wechselhaftes und in manchen Fällen sogar sehr schwaches Wirtschaftswachstum erkennbar“, sagt Kurt Ekert, President and Chief Executive Officer von CWT. „Wichtig ist, dass Reisende und Travel Manager ihr Reiseverhalten genau kennen und auf die Auswirkungen der unsicheren und unbeständigen Wirtschaftslage vorbereitet sind. Mit einer guten Planung sind Unternehmen in der Lage, notwendige Änderungen vorzunehmen und finanzielle Risiken einzugrenzen.“
Flug
Bei den Flugpreisen wird für 2017 nur eine leichte Steigung erwartet (2,5 Prozent), in einigen Märkten werden die Tarife aufgrund der weiterhin niedrigen Ölpreise sogar unter das Preisniveau des Jahres 2015 fallen. Zusatzgebühren (Ancillary Fees) gewinnen weiter an Bedeutung: im Jahr 2015 ist ihr Anteil an den Gesamteinnahmen der Airlines weltweit auf 7,8 Prozent gestiegen (gegenüber 6,7 Prozent im Jahr 2014). Es wird erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt.
– Im asiatisch-pazifischen Raum wird im Jahr 2017 mit stabilen Preisen gerechnet, entgegen einer vorigen Prognose eines Preisrückgangs. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die gesunkenen Kerosinpreise. Allerdings wird in Japan und Singapur die Währungsentwicklung signifikante Auswirkungen auf die Flugpreise haben.
– In Europa, dem Nahen Osten und Afrika gibt es unterschiedliche Entwicklungen: Es wird angenommen, dass die Preise in Osteuropa aufgrund einer günstigen Wettbewerbssituation um vier Prozent, in Westeuropa um 0,5 Prozent steigen. Im Mittleren Osten und Afrika wird ein Anstieg um zwei Prozent erwartet.
– Für Lateinamerika und die Karibik ist mit einem Preisrückgang um 1,9 Prozent zu rechnen.
– Um 3,7 Prozent sollen die Preise in Nordamerika steigen. Es ist anzunehmen, dass Fluggesellschaften ihre Gewinne, die sich aufgrund der niedrigen Kerosinpreise ergeben, reinvestieren und damit neue Flugzeuge kaufen oder ihre Produktangebote verbessern werden.
Hotel
Extrem große Zusammenschlüsse von Hotelketten bestimmen die Schlagzeilen; ihr Einfluss auf die Preisentwicklung wird aber möglicherweise bis 2018 nicht spürbar sein. Dienstleistungen wie Zimmer- und Wäscheservice sowie Sicherheit im Allgemeinen sind für Geschäftsreisende nach wie vor wichtig. Hotels bleiben daher weiterhin eine attraktive Wahl für Geschäftsreisende, trotz der Sharing-Economy-Angebote.
– In der Region Asien-Pazifik wird erwartet, dass die Hotelpreise leicht um
0,6 Prozent sinken.
– In Europa, dem Nahen Osten und Afrika variieren die Preisveränderungen je nach Region, da sich geopolitische Themen auf die Hotelpreise auswirken. Zudem ist die Geschäftsreisetätigkeit in einigen Branchen durch die niedrigen Öl- und Gaspreise gesunken. Betroffen sind insbesondere der Nahe Osten, Afrika und Russland. Es wird angenommen, dass die Preise in Osteuropa um 2,4 Prozent fallen, in Westeuropa um 1,8 Prozent steigen und im Mittleren Osten sowie Afrika um 0,5 Prozent leicht sinken.
– Für Lateinamerika und die Karibik wird mit einem Preisrückgang von 0,9 Prozent gerechnet.
– In Nordamerika ist insgesamt ein Anstieg der Hotelpreise um vier Prozent zu erwarten, zwischen West- und Ostküste bestehen aber gravierende Unterschiede. In Städten der Westküste, einschließlich Seattle, Los Angeles, San Jose und Vancouver wird aufgrund des High-Tech-Booms und des Mangels an Hotelzimmern ein sehr starkes Wachstum erwartet. In Städten an der Ostküste, wie New York City und Toronto sowie den kanadischen Öl- und Gasregionen, ist aufgrund des Überangebots an Hotelzimmern nur mit einem geringen Preisanstieg oder sogar Rückgängen zu rechnen.
Mietwagen
Ein starker Wettbewerb führt im Mietwagensektor zu einem unveränderten Preisniveau.
– Im asiatisch-pazifischen Raum wird ein leichter Anstieg um 0,8 Prozent erwartet.
– In Europa, dem Nahen Osten und Afrika werden weiterhin gleichbleibende Preise erwartet; in Westeuropa ist damit zu rechnen, dass die Preise geringfügig um 0,1 Prozent sinken.
– In Lateinamerika werden die Preise um 0,5 Prozent steigen.
– In Nordamerika werden für 2017 unveränderte Preise erwartet.
Meetings & Events
Ein leichter Anstieg der Kosten pro Teilnehmer und pro Tag wird für Tagungen und Veranstaltungen im asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika erwartet. Während die Preise in Europa unverändert bleiben, rechnet man in Lateinamerika mit einem Preisrückgang um zehn Prozent. Im asiatisch-pazifischen Raum, Europa und Nordamerika werden die Gruppengrößen um ca. drei bis sechs Prozent steigen, in Lateinamerika wird keine Veränderung erwartet.