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Leben retten mit Laien-Defibrillatoren

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Pünktlich zum Europäischen Tag der Ersten Hilfe am 10. September stehen im Terminal des Düsseldorfer Airports so genannte Frühdefibrillatoren bereit. Der letzte von 15 dieser elektronischen Lebensretter, die bei plötzlichem Herzversagen durch Elektroimpulse den Herzrhythmus reaktivieren sollen, wurde heute im Flughafenterminal installiert.

Jährlich sterben in Deutschland rund 100.000 Menschen an den Folgen eines plötzlichen Herzversagens. 70 Prozent könnten nach Meinung von Notfallmedizinern gerettet werden, wenn sie innerhalb von drei bis vier Minuten reanimiert würden. Rettungsmedizinerin Dr. Christiane Bicker vom Betriebsärztlichen Dienst des Airports begrüßt daher die Anschaffung der Geräte: „Gerade bei Kammerflimmern führt die Medizin einen Wettlauf gegen die Zeit. Mit dem Einsatz moderner Defibrillationstechnik ist es nun auch Laien-Helfern möglich, schnelle Notfallhilfe zu leisten und so Leben zu retten.“ Und Thomas Poos, Leiter Personalmanagement und Sicherheit am Airport, ergänzt: „Wir wollen den technischen Fortschritt in der Notfallmedizin nutzen, um Betroffenen bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte schnelle und adäquate Hilfe zukommen zu lassen.“

Die 15 Frühdefibrillatoren sind an verschiedenen Standorten im Terminal installiert. Die Handhabung ist einfach: Das Gerät diagnostiziert den Zustand des Patienten und gibt dann über eine Sprachausgabe vor, was zu tun ist. Und das in deutscher, englischer und türkischer Sprache.

„In den USA gehören Frühdefibrillatoren zum Alltagsbild. Hierzulande gibt es da noch Informationsbedarf“, sagt Thomas Poos. Er setzt daher „im Fall der Fälle“ insbesondere auf die Beschäftigten am Airport: „Obwohl eine Ausbildung an den Geräten nicht erforderlich ist, bietet die Flughafenfeuerwehr entsprechende Einweisungen an. So wollen wir Berührungsängste abbauen und den Mitarbeitern Selbstsicherheit vermitteln.“

Anlässlich des morgigen „Europäischen Tag der Ersten Hilfe“ fordert der Leiter der Flughafenfeuerwehr, Thomas Jeziorek, dazu auf, sich regelmäßig in der Ersten Hilfe ausbilden zu lassen. „In der Rettungskette sind gerade die Maßnahmen der Ersten Hilfe die oftmals entscheidenden.“ Zwar sei professionelle Hilfe in Ballungsräumen schnell zur Stelle. „Schneller als der vor Ort anwesende Helfer können Rettungskräfte jedoch nie sein. Und wer die Möglichkeit hat, in möglicherweise entscheidenden Sekunden oder Minuten zu helfen, der sollte handeln“, so Jeziorek.



Das Unternehmen Düsseldorf International geht da mit gutem Beispiel voran: Mehrere tausend Mitarbeiter wurden in den letzten sieben Jahren zu „Ersthelfern“ ausgebildet. Der Airport verfügt zu diesem Zweck nicht nur über spezielle Schulungsräume mit entsprechender Unterrichtsausstattung. Der Flughafen beschäftigt eigens einen Mitarbeiter, der sich ausschließlich um das Ausbildungsangebot der Ersten Hilfe kümmert. Sowohl der 16-stündige Grundkurs (zwei Tage) als auch der achtstündige Auffrischungslehrgang (jährlich empfohlen) stehen dabei auch Teilnehmern außerhalb des Flughafen offen: Jennifer Bruch von der Personalentwicklung der Flughafengesellschaft bietet hierzu gerne weitere Informationen an: 0211-421-2702.