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Krise wird Gewichtsverschiebung Richtung Asien nicht aufhalten

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Auch Asien ist von der weltweiten Wirtschaftskrise stärker betroffen als zu vermuten war. Dieses Resümee zieht der neu gewählte Vorsitzende des OAV, Jürgen Fitschen, nach den Gremiensitzungen am 27. November. „Die aktuelle Krise beweist, dass die Vermutung einer Abkoppelung der asiatischen Märkte von den westlichen Industriestaaten eine Illusion war. Sie hat bei weitem nicht in dem Maß stattgefunden, um die Wachstumsdynamik in der Region aus eigener Kraft zu erhalten und den Einbruch im Westen zu kompensieren“, so Fitschen. Deutsche Unternehmen erleben in einer Reihe von Branchen, vor allem im Investitionsgüterbereich und im Rohstoffhandel, Auftragsrückgänge in den asiatischen Märkten, die auf eine spürbare Dämpfung der wirtschaftlichen Aktivität schließen lassen. Auch der innerasiatische Handel ist nach Bewertung des OAV-Vorstands betroffen.



Fitschen setzt dennoch weiter auf die asiatisch-pazifische Region als Wachstumsmotor. „Bei allen Unwägbarkeiten der derzeitigen Wirtschaftsentwicklung können wir davon ausgehen, dass Asien langfristig die dynamischste Region weltweit bleibt und an wirtschaftlichem Gewicht weiter zunimmt. Deutsche Unternehmen werden ihr Asiengeschäft auch in dieser schwierigen Phase deshalb intensiv weiterverfolgen“. Die Widerstandsfähigkeit der asiatischen Märkte wurde im Kreis des OAV-Vorstands vergleichsweise hoch eingeschätzt. In Teilen erzwinge die Krise überfällige Bereinigungsprozesse. Nicht genutzte Produktionskapazitäten ermöglichen Erneuerungsinvestitionen auch mit Blick auf nachhaltiges und energieeffizientes Produzieren, bei denen deutsche Technologie zum Zug kommen kann.

Fitschen fordert auch eine stärker politische Wahrnehmung der Region: „Asien hat den Zuwachs an wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit erfolgreich in politische Bedeutung übersetzt. Dem muss auch Europa Rechnung tragen und auf den politischen und wirtschaftspolitischen Austausch mit der Region setzen.“ Fitschen warnt entsprechend vor einer Abschottung der europäischen Märkte. Die in der derzeitigen Krise unvermeidlichen Rettungsmaßnahmen dürften nicht in Protektionismus umschlagen. „Offene Märkte sind weltweit Voraussetzung für eine dauerhafte Bereinigung der Krise und Deutschland wird weiter in besonderem Maß von ihnen profitieren.“

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