Start News Kreditkartenentgelt der Lufthansa verursacht Zusatzkosten für Unternehmen

Kreditkartenentgelt der Lufthansa verursacht Zusatzkosten für Unternehmen

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Der deutsche GeschäftsreiseVerband VDR kritisiert, dass die Deutsche Lufthansa und ihre Verbund-Airlines Entgelte für die Bezahlung von Flugtickets per Kreditkarte an die Kunden weitergeben werden. Auf Unternehmen mit Geschäftsreisenden kommen so erhebliche Mehrkosten zu. „Und das, obwohl Lufthansa zuletzt auf der VDR-Herbsttagung betont hatte, keine Entgelte dieser Art einführen zu wollen“, wundert sich VDR-Präsident Dirk Gerdom.



„Aktuell geben deutsche Unternehmen im Jahr mehr als elf Milliarden Euro für geschäftliche Flugreisen aus. Das neue Entgelt steigert die Kosten um bis zu zwei Prozent, obwohl das von der Lufthansa an die Kreditkartenfirmen zu entrichtende Disagio höchstwahrscheinlich niedriger ist“, so Gerdom.

Mit der „Debit Card“ der Lufthansa-Tochter AirPlus umgehen Kunden zwar das Disagio – die Umstellung auf die neue Karte wird jedoch erheblichen Aufwand in den Unternehmen verursachen.



Die Firmenförderungsverträge mit der Lufthansa sehen übrigens aktuell eine Rabattvereinbarung nur dann vor, wenn der Zahlungsweg „Kreditkarte“ gewählt wird. Außerdem beeinflusst das neue Kreditkartenentgelt die Verhandlungsposition der Unternehmen mit den Fluggesellschaften nachhaltig negativ. „Wird das Disagio aus dem Endpreis herausgezogen, wird ein nicht unerhebliches Teilvolumen dem verhandelbaren Gesamtvolumen für Großkundenverträge entzogen“, so Gerdom. „Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung Diversifizierung der Ticket-Endpreise: Gebühren, die eigentlich Preisbestandteil sind, werden separiert. Das ist nur zu vermeiden, wenn der Endpreis kaufmännisch korrekt kalkuliert wird, wie es in anderen Branchen immer schon üblich ist.“

Ab 2. November 2011 wird die Deutsche Lufthansa die Entgelte für die Zahlung per Kreditkarte an Reisende weitergeben. Das Disagio zwischen fünf und 18 Euro richtet sich nach dem Zielgebiet. Das neue Entgelt betrifft zwar nicht die aktuell verhandelten Firmenraten, jedoch die von Unternehmen außerhalb von Vereinbarungen gekauften Flugtickets. Bei den Firmenraten greift die Regelung erst ab 31. März 2012.

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