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Kostenbremse oder Premiumprodukt?

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Im Vorfeld der Business Travel Show, die zum zweiten
Mal in Düsseldorf vom 6. bis 8. September 2005 stattfindet, rückt das Thema
Geschäftsreisen zunehmend in den Fokus von Marktbetrachtungen. Optimistisch
stimmt die Branche, dass die Anzahl von Geschäftsreisen der Deutschen laut
World Travel Monitor bereits im Jahr 2004 mit sechs Prozent im Plus lag und
sich diese positive Tendenz der Geschäftsreisetätigkeit wohl auch im
laufenden Geschäftsjahr fortsetzt. So hat auch der Global Business Forecast
von American Express für 2005 als Folge globaler wirtschaftlicher Erholung
eine steigende Nachfrage nach Geschäftsreisen prognostiziert. Dennoch sind
die Umsatzerwartungen der Branche gedämpft. Nach wie vor herrschen
Sparzwänge bei der strengen Kostenkontrolle der Geschäftsreisebudgets vor.
In diesem Zusammenhang sind grundsätzlich zwei Kern-Trends der
Geschäftsreisebranche auszumachen: Das Thema Low Cost setzt sich zunehmend
in allen Bereichen der geschäftsreiserelevanten Wertschöpfungskette durch
und im Zuge der Prozesskostenoptimierung gewinnt das Thema Technisierung
eine immer größere Bedeutung.



Low Cost auf dem Vormarsch
Der Anteil von Geschäftsreisenden im Low Cost Segment steigt stetig. So
macht diese Zielgruppe bei Billig-Fluggesellschaften zum Teil bereits bis zu
67 Prozent der Fluggäste aus. Traditionelle Fluglinien reagieren auf den
wachsenden Wettbewerbsdruck mit eigenen Niedrigtarifen in der zunehmend
gebuchten Economy Class. Im Gegenzug dazu werden Service und Qualität in den
höheren Buchungs-Klassen stark aufgewertet, um die in den vergangenen drei
Jahren zwischen sechs und zehn Prozent gestiegenen Preise zu rechtfertigen.



Der Low Cost Trend setzt sich darüber hinaus auch bei anderen
Leistungsanbietern durch: Budget-Hotelgruppen werben mit
geschäftsreiseorientierten Angeboten, Service-Leistungen und Einrichtungen
um die Gunst der Firmenreisenden. Laut dem Deutschen Hotel- und
Gaststättenverband schneiden die auf Geschäftsreisen spezialisierten Hotels
erstmals sogar besser ab als der Gesamtmarkt der Hotellerie. So konnten 58
Prozent der Geschäftsreisehotels in 2004 im Vorjahresvergleich entgegen dem
Branchentrend gleichgebliebene oder sogar gestiegene Umsätze melden.

Die Kostenbremse greift auch im Mietwagenbereich. Zahlreiche Anbieter
erneuern oder ergänzen ihre Flotte um kleine bis mittlere Mietwagenklassen,
um der zunehmenden Nachfrage nach kostengünstigen Angeboten gerecht zu
werden. Dies schließt auch bislang kaum genutzte Sparmöglichkeiten ein, wie
beispielsweise das Angebot von Erdgasfahrzeugen, die neben dem Umweltaspekt
mit rund 20 Prozent günstigeren Treibstoffkosten auch dem Spardruck der
Geschäftsreisenden entgegen kommen.

Bei Bahnreisen wirkt sich der Spartrend dahin gehend aus, dass auch
Geschäftsreisende vermehrt auf das Bahnticket zweiter statt erster Klasse
zugreifen. Unabhängig von der Reiseleistung hat der Verband Deutsches
Reisemanagement e.V. (VDR) in seiner Geschäftsreisestudie 2004 festgestellt,
dass 15 Prozent der Unternehmen auf die Reduktion der Reisekategorie setzt,
um Kosten zu sparen. Eine steigende Tendenz dieser Entwicklung wird von
Branchenexperten erwartet. Gemessen an 4,89 Millionen Menschen, die laut
einer vom Publikumsmagazin Focus in Auftrag gegebenen Analyse in einem
Zeitraum von sechs Monaten mindestens einmal beruflich auf Reisen waren,
wird das Ausmaß dieser Entwicklung auf den Branchenumsatz deutlich.

Sparpotenziale durch Automatisierung von Geschäftsreiseprozessen
Dienstreisen verursachen einen hohen Zeit- und Kostenaufwand, wenn
Reiseantrags- und oft mehrstufige Genehmigungsverfahren, Buchung,
Administration und Reisekostenabrechnung noch isoliert und manuell
vorgenommen werden. Zeitaufwendiges Eintippen von Belegen ist jedoch nicht
mehr zeitgemäß, denn moderne Softwarelösungen und webbasierte Planungs- und
Buchungstools schaffen hier Abhilfe. Im Trend liegen daher integrierte und
internetbasierte Lösungen des Reisemanagements, um den Verwaltungsaufwand
und die Fehleranfälligkeit für den gesamten Abwicklungsprozess der
Geschäftsreisen von der Planung bis zur Abrechnung zu reduzieren und somit
Prozesskosten nachhaltig zu optimieren. Neben dem Einsparungspotenzial der
indirekten Kosten kann durch effiziente Steuerung des Dienstreiseverhaltens
und die Bündelung der Einkaufskraft weiteres Sparpotenzial nicht nur in
großen, sondern gerade auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen
genutzt werden.

Zudem ist die übersichtliche Vergleichbarkeit von Reisedienstleistungen ein
entscheidendes Kriterium bei der Ausnutzung von Sparmöglichkeiten. Das
Internet kann hier einen wertvollen Transparenzbeitrag leisten. Aufgrund der
Tatsache, dass Buchungen über das Internet laut dem Magazin Impulse rapide,
zuletzt sogar um 140 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, haben
Internetportale bei der zielgruppengerechten Betreuung von
Geschäftsreisenden großes Potenzial. Immerhin gaben mehr als zwei Drittel
der Besucher auf der Business Travel Show 2004 an, besonders an
Online-Buchungsmöglichkeiten und Online Travel Management Systemen
interessiert zu sein.



Zusätzlich zum Thema Automatisierung sind die Reisebüroleistungen im
Geschäftsreisebereich vermehrt auf dem Prüfstand, weil sich hier trotz der
Auswirkungen der Nullprovisionen oft ein ungeahntes Kostensenkungspotenzial
für Auftraggeber verbirgt. „Unternehmen, die sich nicht um den Bereich
Geschäftsreise kümmern, verschenken oft bares Geld“, meint dazu
VDR-Präsident Michael Kirnberger. Reisekosten stellen laut Kirnberger einen
großen, durchaus beeinflussbaren Kostenblock in jedem Unternehmen dar. Zur
Zeit nutzen nur 12 Prozent der Firmen Vertragsverhandlungen mit
Leistungsträgern als Kostensenkungsmaßnahme. Dass im letzten Jahr rund 80
Prozent der Business Travel Show Besucher auf der Suche nach Möglichkeiten
zur Kostenreduktion und Budgetoptimierung waren, lässt jedoch auf ein stark
gestiegenes Interesse an diesem Thema schließen.

„Deshalb ist die Etablierung der Business Travel Show in Deutschland so
wichtig, um Firmen jeder Größenordnung eine speziell auf die Anforderungen
von Geschäftsreisen ausgerichtete Informations-Plattform zu bieten. Durch
die Kombination von Messe und Seminar-Programm gewährleistet die Business
Travel Show für jeden Besucher eine hohe Markttransparenz, greifbare
Mehrwerte, fundiertes Insiderwissen und damit letztendlich die Möglichkeit,
Prozesse und Reisekosten im Unternehmen nachhaltig zu optimieren“, ist
Michael Kirnberger von der Notwendigkeit eines Besuchs auf der
Geschäftsreisemesse überzeugt.

www.businesstravelshow.de