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Geschäftsreiseverband VDR erwartet deutlich weniger Geschäftsreisen

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Die geplante „nationale ökologische Luftverkehrssteuer“ im Rahmen des Sparpakets der Bundesregierung wird die deutschen Unternehmen im Jahr 2011 vor Mehrkosten in Höhe eines deutlichen dreistelligen Millionenbetrags stellen. Mit dieser Einschätzung bekräftigt der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) seine Kritik an der Luftverkehrssteuer, die potenziell schädlich nicht nur für reisende Unternehmen, sondern für die Reisebranche insgesamt und die gesamte Volkswirtschaft ist.



„Geschäftsreisende sind keine Melkkühe“, sagt Dirk Gerdom, Präsident des GeschäftsreiseVerbands VDR. „Die Bundesregierung versucht, ihre Haushaltslöcher mit einem Griff in die Reisekassen deutscher Unternehmen zu stopfen. Die Rechnung ist aber ganz einfach: Wenn Flüge um 13 oder auf der Fernstrecke sogar um 26 Euro teurer werden, geht das voll zu Lasten der Reisebudgets. Und weil Reisebudgets begrenzt sind, bedeutet das nichts anderes, als dass Unternehmen weniger reisen und die Nachfrage nach Reiseleistungen sinkt. Denn auch die weiteren Sparmöglichkeiten im Travel Management sind nicht unbegrenzt.“

Nach konservativen Schätzungen des VDR stellt die Luftverkehrssteuer die deutschen Unternehmen vor Mehrbelastungen im hohen dreistelligen Millionenbereich. Diese Kosten werden der Wertschöpfungskette der Reisebranche direkt entzogen – oder aber sie schränken den finanziellen Spielraum der Unternehmen, die sich eine Kürzung ihrer Geschäftsreisen nicht erlauben können, spürbar ein. Das wiederum führt unter anderem zu weniger Investitionen und zu weniger Arbeitsplätzen. Außerdem ist davon auszugehen, dass eine weitere Steuer zu mehr Intransparenz und zusätzlichen Aufwand bei der Kostenkalkulation und Abrechnung von Reisen führt.

Der GeschäftsreiseVerband VDR sieht es positiv, dass das Bundesfinanzministerium hier den Rat der Verbände sucht und steht dem Ministerium mit seinem Fach-Know-how jederzeit zur Verfügung, lehnt aber die Luftverkehrssteuer in der geplanten Form ab.



Sollte die Steuer dennoch nicht zu vermeiden sein, müssen zum einen Transfer- und Transitpassagiere davon ausgenommen sowie eine weitere Differenzierung der Besteuerung, z.B. über die Serviceklassen, unterlassen werden. Zudem muss die Luftverkehrssteuer auf das Jahr 2011 beschränkt bleiben, da sonst durch die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel ab 1. Januar 2012 die reisenden deutschen Unternehmen doppelt belastet würden. Seit Jahren fordert der Verband die Entlastung der Unternehmen – etwa durch signifikanten Bürokratieabbau im Zusammenhang mit der Abrechnung von Geschäftsreisen.
„Die Luftverkehrssteuer ist hier ein Schritt in die falsche Richtung“ so Dirk Gerdom.

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