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Geschäftsreisen 2016: Wann ist ein Trend ein Trend?

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Welche Trends bei Geschäftsreisen wichtig sind, bewerten Reisende und Travel Manager ganz unterschiedlich. Für 54 Prozent der befragten Geschäftsreisenden (und nur für 37 Prozent der Travel Manager) bilden die sozialen Netzwerke den aktuell wichtigsten Trend auf Reisen. Dieser nicht unerhebliche Anteil der Reisenden erwartet aufgrund der zunehmenden Social-Media-Möglichkeiten einen größeren Erfahrungsaustausch untereinander über Reiseanbieter und deren Leistungen.
Dagegen hält mit 52 Prozent die Mehrheit der Travel Manager die Globalisierung für die gesellschaftliche Strömung, die ihre Arbeit in Unternehmen am stärksten beeinflusst. Die Travel Manager rechnen wegen der zunehmenden Globalisierung mehrheitlich mit mehr Geschäftsreisen und steigenden Umsätzen. Diese unterschiedlichen Bewertungen von Trends beeinflussen die Erwartungshaltungen beider Seiten an das Geschäftsreisemanagement.
Einschätzungen gehen auseinander
„Travel Manager sollten den Social-Media-Aktivitäten mehr Aufmerksamkeit schenken“, folgert Michael Fürer, Leiter Vertrieb Deutschland bei AirPlus International. „Reisende nutzen diese Kanäle ohnehin aktiv, wenn sie unterwegs sind. Daraus ergeben sich Chancen, die sich auch das Travel Management nicht entgehen lassen sollte.“
Auch bei vielen weiteren Ergebnissen der International Travel Management Study, die das international tätige Marktforschungsinstitut 2hm im Auftrag von AirPlus jährlich durchführt, gehen die Meinungen von Geschäftsreisenden und Travel Managern auseinander – etwa bei den Themen Datensicherheit, Big Data, Sharing Economy oder umweltverträglichen Reisen: Während 47 Prozent der Reisenden davon ausgehen, dass diese Handlungsfelder bereits etabliert sind, finden das nur 33 Prozent der Reiseverantwortlichen in Unternehmen. Ähnlich zwiespältig ist dementsprechend auch das Bild bei der Frage, ob diese Trends Folgen für Geschäftsreisen haben. 75 Prozent der befragten Geschäftsreisenden, aber nur 62 Prozent der Travel Manager antworten hier mit „ja“.
Unterschiede in der Wahrnehmung von Reisenden und Travel Managern ergeben sich auch bei den Entwicklungen, die speziell im Zusammenhang mit Geschäftsreisen stehen: Virtuelle beziehungsweise mobile Zahlungsmethoden, spezielle Travel-Apps oder veränderte Reisegewohnheiten einer neuen Generation von Geschäftsreisenden. Bei nahezu all diesen Trends schätzen Geschäftsreisende die Bedeutung höher ein als Reiseverantwortliche. „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Travel Manager insbesondere bei technologischen Trends Nachholbedarf haben“, sagt Michael Fürer. „Für die verantwortlichen Reiseplaner ist es wichtig, die Einstellung ihrer Reisenden zu kennen und sich mit neuen technischen aber auch sozialen Entwicklungen in ihrem Aufgabenbereich auseinander zu setzen. Nur so können die Travel Manager die Bedürfnisse ihrer Reisenden verstehen und ihnen Lösungen anbieten, die ihren Anforderungen unterwegs entsprechen.“
Reisebudgets haben Einfluss auf die Einschätzung
Die Studie hat außerdem ergeben, dass Travel Manager von Unternehmen mit besonders hohen Reisebudgets tendenziell zugänglicher gegenüber digitalen Strömungen wie mobilen und virtuellen Bezahlmethoden oder veränderten Reisegewohnheiten sind. 43 Prozent der Travel Manager dieser Kundengruppe schätzten Virtual Payment als wichtigen Einflussfaktor ein. In anderen Kundensegmenten waren es nur 36 Prozent der Geschäftsreiseverantwortlichen.
Nationale Unterschiede
Immerhin scheint die Kluft zwischen deutschen Travel Managern und Geschäftsreisenden bei vielen Trends geringer zu sein als in anderen Ländern. Deutsche Travel Manager schreiben den Trends mobiles Bezahlen (44 Prozent, ebenso wie die Niederlande) und Geschäftsreise-Apps (52 Prozent) eine höhere Relevanz zu als ihre internationalen Kollegen. Auch das Thema Datensicherheit spielt bei Geschäftsreiseverantwortlichen in Deutschland mit 87 Prozent eine größere Rolle als in anderen Ländern.
Interessante Ergebnisse liefert das Schwellenland Indien: Hier messen im internationalen Vergleich die meisten der befragten Travel Manager den veränderten Reisegewohnheiten der Generation Y eine höhere Bedeutung bei. Dies erklärt sich auch demografisch aus den vielen jungen Geschäftsleuten in dieser aufstrebenden Volkswirtschaft.
Über die International Travel Management Study 2016
Für die International Travel Management Study 2016 befragte das internationale Marktforschungsunternehmen 2hm im Auftrag von AirPlus International insgesamt 847 Travel Manager und 1.158 Geschäftsreisende in 24 Ländern.