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Gefährdung der Flugsicherheit durch Wetterextreme steigt

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Die Zahl der wetterbedingten Unfälle in der zivilen Luftfahrt hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als verdreifacht. 13 Prozent aller weltweiten Flugunfälle in den letzten zehn Jahren sind ursächlich auf extreme Wetterlagen zurückzuführen.

In der Dekade zuvor (1987 bis 1996) waren dagegen nur vier Prozent der Hauptunfallursachen dem Wetter geschuldet. Die Gefährdung der Luftfahrt durch Wetterextreme steigt also. Insgesamt kam es in den vergangenen 20 Jahren zu 157 wetterbedingten Flugunfällen mit insgesamt 2.206 Todesopfern. Die größte Bedrohung durch schlechte Wetterverhältnisse liegt laut Statistik der Flugsicherheitsexperten von aerosecure bei geringer Sicht und Scherwinden während Start und Landung sowie Vereisung der Tragflächen.

Gewitter mit Blitzschlägen werden von Passagieren während des Fluges als besonders bedrohlich empfunden, sind es aber tatsächlich nicht. Zwar wird laut Airbus jedes Flugzeug ein- bis zweimal pro Jahr vom Blitz getroffen, dies bleibt jedoch in den meisten Fällen ohne Folgen, da sich Flugzeuge wie Autos durch ihre metallene Außenhaut als Faraday´scher Käfig verhalten. Weitaus gefährlicher sind die mit einem Gewitter einhergehenden meteorologischen Phänomene wie starke Winde, Turbulenzen, schlechte Sicht und Vereisungen.
„Ein Flugzeugabsturz lässt sich allerdings in den seltensten Fällen auf nur eine Ursache zurückführen. In der Regel treffen mehrere Faktoren aufeinander“, erklärt Luftsicherheitsexperte Christian Scherbel.

Bei den beiden Aufsehen erregendsten Unfällen in diesem Jahr spielten Wetterbedingungen ebenfalls eine Rolle: Der Airbus A320 der brasilianische TAM rutschte im Juli in São Paolo von der regennassen Piste, bei der Bruchlandung der One-Two-Go-Maschine im thailändischen Phuket herrschte ein Unwetter mit starken Regenfällen und heftigen Windböen.
Vor dem Hintergrund, dass in Folge des Klimawandels auch die Häufigkeit von extremen Wetterphänomenen zunimmt, gewinnt der statistische Zusammenhang von Wetter und Flugsicherheit an Brisanz: „Es ist davon auszugehen, dass der Anteil wetterbedingter Flugunfälle weiter steigen wird“, so Scherbel.

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