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Es fehlt an Akzeptanz

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Seit Anfang April gestattet die Europäische Union das Telefonieren im europäischen Luftraum. Für viele Kunden und Fluglinien ist der neue Service jedoch kein Thema. Die einen fürchten um ihre Ruhe, die anderen den Zorn der Fluggäste.

In der Bevölkerung ist die neue Richtlinie der EU nicht gut angekommen. Obwohl die Regelung den Kunden mehr Freiheiten gibt, fürchten viele um ihr Nickerchen auf dem Weg zum Geschäftstermin. Auch eine Umfrage unter den eher technikaffinen Nutzern von inside-handy.de zeigt, dass viele den Service skeptisch bis ablehnend sehen: Nur ein knappes Fünftel der Leser begrüßt den neuen Service, mehr als 50 Prozent lehnen das Telefonieren über den Wolken völlig ab.

Auch die Fluglinien halten sich bei diesem Thema vorwiegend bedeckt. Nur wenige Vorreiter wie die irische Billigfluglinie Ryanair beschäftigen sich bereits intensiv mit der Technik. Der deutsche Branchenprimus Lufthansa will weiterhin nur ein Satellitentelefon mitführen und darüber hinaus ausschließlich Datendienste für die Fluggäste anbieten, da diese andere Passagiere nicht stören können.

Die Netzbetrieber sehen dagegen eine große Chance in dem neuen Geschäftsfeld und wollen ihren Kunden gerne diesen Service anbieten. Mit konkreten Plänen kann keiner der vier deutschen Netzanbieter aufwarten, man rechnet jedoch mit höheren Kosten als beim gewöhnlichen Telefonieren im Ausland.

EU-Medienkommisarin Viviane Reding widerspricht dieser Einschätzung und erwartet von den Anbietern Preise, die sich an den bestehenden Roaming-Gebühren orientieren, will jedoch keine Preisobergrenze per EU-Richtlinie setzen. Sie betont allerdings, dass ihr eine innovative und transparente Preisgestaltung wichtig sei.