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Business Knigge Spanien

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Eine Dienstreise nach Spanien beginnt mit Buenos días, Buenas tardes und Anreden wie Señor, Señora oder Señorita. Nur wie geht es aber weiter, was ist bei Geschäftsterminen in Spanien zu beachten? Auf keinen Fall sollten Sie einzig auf südländische Gelassenheit bauen, Umgangsformen sind wichtig. Wer gut Spanisch spricht, hat einen Vorteil. Ansonsten kann es sinnvoll sein, einen Dolmetscher hinzuzuziehen, denn Englisch ist nicht die traditionelle Geschäftsprache im Land.

Die Ansprache ist sehr formal, der Status des Gegenübers hat große Bedeutung. Der bereits erwähnten Anrede Señor, Señora – oft wird von unverheirateten Damen jeden Alters Señorita bevorzugt – sollten Sie deshalb den Titel Ihres Gesprächspartners hinzufügen. Es wird schnell geduzt. Sie sollten nicht auf dem „Sie“ bestehen, aber auch nicht vermuten, dass Ihr Gegenüber Sie wegen des „Du“ besonders sympathisch findet. In Katalonien gibt man sich nur die Hand, in Madrid werden Frauen Küsschen auf die Wange gegeben. Männer machen das nur, wenn sie sehr gute Freunde sind. Umarmung ist dann auch möglich, bei guten Geschäftspartnern auch ein Schulterklopfen. Tuchfühlung ist in Madrid eher ein Plus; Distanz erregt Misstrauen.

Kleidung ist in Spanien sehr förmlich. Zwar darf man bei Hemdfarben und Krawatten Mut zeigen, aber der Anzug sollte dunkel und konservativ sein.Damen mit Kostüm oder Hosenanzug sind gut gekleidet.
Kollegen In Spanien darf bei der Arbeit geflirtet werden. Wenn ein Mann zu einer Frau „guapa“ („Hübsche“) sagt, bedeutet das nicht, dass er gleich mit ihr ausgehen will. Spielen Sie das Spiel unbedingt mit. Sie könnten sonst als „saure Gurke“ gelten.

Frühstück Wenn es heißt: „Ab in die Bar!“, ist kein Trinkgelage gemeint. Um 11.30 Uhr verschwinden Spanier dorthin zum Frühstück. Wenn Sie gerade in einer Besprechung sind, sollten Sie nicht auf deren Fortsetzung bestehen oder um Catering bitten. In Spanien sind Canapés und Sandwiches nicht allzu beliebt.

Mittagessen Spanier sind, zumindest in einigen Teilen des Landes, nicht unbedingt auf die Minute pünktlich. Dreißig Minuten Verspätung sind schon mal möglich. Die Pünktlichkeit eines deutschen Gastes wird allerdings geschätzt und erwartet. Planen Sie viel Zeit ein! Drei Gänge, dazu Wein, sind mittags normal, ebenso Magenbitter als Abschluss. Sich als Diätler zu outen wäre unhöflich. Bis zu drei Stunden Mittagspause sind keine Seltenheit.

Die Siesta ist Kulturgut. Auch in Geschäftsbeziehungen ist dies nicht zu unterschätzten. Versuchen Sie deshalb, keine Termine in die mittägliche Ruhezeit zu legen.
Abendliche Geschäftsessen haben gewöhnlich einen anderen zeitlichen Rahmen als in Deutschland. Rechnen Sie damit, dass es spät los geht, gegen 21.30 oder 22 Uhr, und nicht selten erst gegen Mitternacht oder später Ende ist.

Konversation: Man kann sich über vieles auch jenseits des Geschäftlichen unterhalten. Manche Themen sind aber besser außen vorzulassen, der Stierkampf und die Zeit Francos gehören dazu. Beim Geschäft wird auch über Privates geredet. Bitte nicht schweigen, wenn der andere nach Kindern oder Hobbys fragt. Achtung: In Madrid sollte man sich nicht als Fan des FC Barcelona outen. Zwischen beiden Städten besteht große Rivalität. Manche Themen sind aber besser außen vorzulassen, der Stierkampf und die Zeit Francos gehören dazu.

Trinkgeld: In Bars und Restaurants werden fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages einfach auf dem Tisch liegengelassen. Auch Parkplatz-Einweiser, Platzanweiser, Taxifahrer, Zimmermädchen und Reiseführer freuen sich über einen Tip (bis 1€). Beim spanischen Frisör löst Trinkgeld jedoch eher Staunen aus. Unhöflich ist Kleinstbeträge wie Zwei- oder Fünf-Cent-Stücke liegen zu lassen.

Achtungspunkte:

Alkohol-Limits 0,5 Promille

Tempolimits

Außerorts 90 km/h

Schnellstraße 100 km/h

Autobahn 130 km/h

Quelle: Jochen Fischer, for GNS Network Hamburg