Start News Berufsbedingte Mobilität kostet 120 Milliarden Euro

Berufsbedingte Mobilität kostet 120 Milliarden Euro

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Für ihre gesamte berufsbedingte Mobilität geben Unternehmen und der öffentliche Sektor jedes Jahr über 120 Milliarden Euro aus. Diese Summe entspricht etwa der Hälfte der Ausgaben im Bundeshaushalt 2003. Das ist eines der Ergebnisse der „VDR-Geschäftsreiseanalyse 2004“, die der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) in Zusammenarbeit mit BearingPoint jetzt veröffentlichte. Deutlich wurde dabei, dass kleinere Organisationseinheiten, insbesondere im öffentlichen Sektor, bei Dienstreisen die Sparmöglichkeiten nicht genug nutzen. Sie müssen engagierter wahrgenommen werden, mahnt der VDR, durch geeignete Rahmenbedingungen und gezielte Weiterbildung.

Allein für Geschäftsreisen gaben im Jahr 2003 über 8 Millionen Reisende mehr als 54 Milliarden Euro aus (ohne private Nebenausgaben). Dieser Betrag übersteigt die Urlaubsreiseausgaben der Deutschen. Rechnet man die Kosten von Kleinstbetrieben sowie die Ausgaben für Dienst-Pkw, Firmenveranstaltungen (mit Reisetätigkeit) und Mobilfunk hinzu, betragen die Kosten für wirtschaftlich bedingte Mobilität 124,5 Milliarden Euro.

Während Urlaubsreisen kürzer werden, sind Geschäftsreisen mit mehr Übernachtungen als im Jahr 2002 verbunden. Tendenziell werden zwar weniger Geschäftsreisen unternommen, aber wer reist, ist länger und öfter unterwegs. Deutlich gestiegen ist der Anteil von Geschäftsreisen, die ins Ausland führen. Bei interkontinentalen Zielen registrierte der VDR sogar eine Verdopplung.

Dass Geschäftsreisekosten durch professionelles Travel Management gesenkt werden können, hat sich noch immer kaum durchgesetzt. Die „Patentrezepte“ lauten „weniger reisen“ und „schlechter reisen“. Nur jeder zehnte Betrieb strebt den Sparerfolg über Vertragsverhandlungen an. Fast ein Fünftel aller Befragten unternimmt nichts, um Geschäftsreisekosten zu senken.

„Travel Management ist kein strategisches Geschäftsfeld, doch es unterstützt strategisch die eigentliche Geschäftstätigkeit der Unternehmen“, so Michael Kirnberger, VDR-Präsident und Travel Manager der Merck KGaA. „Geschäftsreisen intelligent zu managen, erfordert exzellentes Know-how. Schon im Eigeninteresse sollten Unternehmen und Betriebe des öffentlichen Sektors ihre entsprechenden Mitarbeiter zum Certified Travel Manager qualifizieren.“

Bis Ende 2005 rechnen zwei von fünf Unternehmen mit steigenden Geschäftsreisekosten. Etwa der gleiche Anteil geht von stabilen Kosten für Geschäftsreisen aus. Je größer das Unternehmen, desto häufiger die Prognose: Die Reisekosten steigen.

„Das stetig wachsende Welthandelsvolumen, die Europäisierung unserer Wirtschaft und der Druck, signifikante Kosteneinsparungen in jedem Umfeld zu erzielen, erfordern richtungsweisende Analysen. Die Wirtschaft kann aus den Ergebnissen der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2004 wertvolle, praxisorientierte Erkenntnisse gewinnen“, so Steffen Seeger, Executive Vice President für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika von BearingPoint.

Über die oben dargestellten Ergebnisse hinaus liefert die VDR-Geschäftsreiseanalyse 2004 weitere repräsentative Zahlen zur wirtschaftlichen Bedeutung von Geschäftsreisen, zu organisatorischen Fragestellungen und brandaktuellen Themen im Travel Management.

Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) vertritt mit seinen über 440 Mitgliedsunternehmen ein Geschäftsreisevolumen von rund neun Milliarden Euro pro Jahr. BearingPoint bietet Unternehmensberatung, Systemintegration und Managed Services für die 2000 weltweit führenden Unternehmen, für den Mittelstand sowie für Organisationen der öffentlichen Hand an.

„VDR-Geschäftsreiseanalyse 2004“ in Zusammenarbeit mit BearingPoint
Herausgeber: Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)
52 Seiten, DIN A4, ISBN 3980798674, EUR 79,00