Wer bei Geschäften im Ausland glänzen möchte,
sollte auch nach Dienstschluss die landestypischen Kniggeregeln
beherrschen. „Oftmals verhalten sich Geschäftsleute den ganzen Tag
korrekt und treten am Abend in die Kniggefalle“, sagt Kai Oppel,
Autor des im Rudolf Haufe Verlag erschienenen Buches „Business Knigge
international“. So ordern Geschäftsleute aus Deutschland beim
Feierabendbier in Australien oder England gerne nur für sich selbst
ein Getränk – anstelle allen Kollegen einen Drink auszugeben. Das
gilt als sehr unhöflich.
Als ungeschliffen wird es ebenso häufig empfunden, ohne Getränke
oder Speisen zu einer Grillparty zu kommen. „Wer in Australien zum
Barbecue eingeladen ist, sollte stets ein paar Getränke oder Steaks
mitbringen“, rät Oppel. Sogar in den USA empfiehlt es sich manchmal,
nicht mit leeren Händen zu kommen. „Wenn es sich um eine so genannte
Potluck-Party handelt, werden Essen und Getränke als Mitbringsel
erwartet.“
In dem Buch „Business Knigge international“ erfahren Leser, worauf
es auf internationalem Parkett ankommt. Auf 200 Seiten beleuchtet Kai
Oppel Kulturunterschiede und Verhaltensweisen für elf verschiedene
Länder. In Russland lauern nach seinen Worten die Kniggefallen nicht
nur nach Feierabend beim Wodkaumtrunk. „Wer als Verhandlungspartner
ernst genommen werden möchte und am Morgen mit öffentlichen
Verkehrsmitteln anreist, hat hier bereits vor Dienstbeginn einen Teil
seiner Autorität verspielt.“ Um Status zu demonstrieren, sollten
Manager trotz der schönen Metrostationen und des oberirdischen
Verkehrschaos in Moskau auf die Anreise mit dem Taxi oder der
Limousine setzen. „Russische Geschäftspartner könnten sonst ein
Problem damit haben, den Status des Verhandlungspartners
anzuerkennen.“
„Business Knigge international – Der Schnellkurs“ Kai Oppel Rudolf
Haufe Verlag, Freiburg 2006 Buch, 192 Seiten, 19,80 Euro ISBN:
3-448-07526-4 ISBN 978-3-448-07526-7 Bestell-Nr. E00076
