Das Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (BCRT) meldet derzeit deutlich mehr Chikungunya-Infektionen bei Reiserückkehrern, vor allem aus Lateinamerika, der Karibik und Südasien. Laut Robert Koch-Institut wurden 2025 bereits rund 171 importierte Fälle in Deutschland registriert – ein bisheriger Höchststand. Über 90 % der Infektionen im November und Dezember stehen mit Reisen nach Kuba in Verbindung, wo ein größerer Ausbruch nach Hurricane Melissa aufgetreten ist.
Krankheitsverlauf:
Chikungunya verläuft immer symptomatisch, mit starken Gelenkschmerzen, Fieber und Hautausschlag. Eine gezielte Therapie existiert nicht; die Behandlung erfolgt symptomatisch. Etwa 40 % der Erkrankten entwickeln chronische, arthritisähnliche Gelenkbeschwerden. Risikogruppen für schwere Verläufe sind ältere Menschen, Vorerkrankte, Kinder und Schwangere. Nach einer Infektion besteht in der Regel lebenslange Immunität.
Impfung und Vorbeugung:
Seit 2025 sind in der EU zwei Impfstoffe verfügbar, darunter Vimkunya®, der schon nach 14 Tagen einen fast vollständigen Schutz bietet. Die Impfung ist auch kurzfristig vor Reisen möglich und gut verträglich. Zusätzlich bleibt Mückenschutz entscheidend – etwa durch DEET-haltige Repellents und lange Kleidung.
Globale Entwicklung:
Die weltweite Ausbreitung von Aedes-Mücken (v. a. Aedes aegypti und Aedes albopictus) wird durch Klimawandel und urbane Bedingungen begünstigt. Aktuell ist vor allem Lateinamerika betroffen, doch steigende Fallzahlen werden künftig in Asien erwartet (u. a. China, Pakistan, Singapur). In der chinesischen Provinz Guangdong (gilt als internationales Handelszentrum und betrifft deshalb insbesondere Geschäftsreisende, die in der Region unterwegs sind) wurden seit Juli 2025 bereits über 16.450 lokal übertragene Fälle registriert.
Quelle: Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin / Bild: Pixabay
